22.06.2008, 21:14
Shinigami schrieb:Ich würde hier aber nicht dauernd auf den extremsten Fällen rumreiten, bei denen Kinder nicht geboren werden sollten weil sie ein erbärmliches Leben führen würden und keine Zukunft haben.
Es ist ein Teil der Gesellschaft gewesen und nun wieder deutlicher geworden. Einzelfälle halte ich da auch nicht für sinnvoll.
Shinigami schrieb:Und nur weil ich Abtreiben persönlich nicht für den besten Weg halte bin ich nicht gegen verhütung oder der gleichen. Wäre doch Unsinnig. Wer so übertieben denken würde müsste ja jedes Haar aufsammeln und beerdigen das einem von der Birne fällt.^^
Es ist ein Weg. Ob es da generell ein "besser" oder "schlechter" gibt, will ich gar nicht beurteilen. Dann könnte man der Menschheit genausogut vorwerfen, dass sie sich mit ihrer bologischen Uhr und ihrem Körper im Grunde nicht auskennt. Stichwort "natürliche Familienplanung" u.ä.
Wieviele Frauen gibt es wohl, die ihren natürlichen Zyklus kennen, die wissen (zu mindest in etwa), oder damit arbeiten, wann sie schwanger werden können?
Im Grunde müsste man da schon in der Schule als Aufklärung ansetzen und könnte zudem eine reifere Gesellschaft damit schaffen, aber da reif=freidenkend bedeutet und die Staaten eben lieber Sklaven züchten ...
Aber es dreht sich im Grunde um die selbe Frage, wie bei Genforschung: ab wann ist denn ein Leben nun ein Leben? Gibt es eine Seele? Muss sich das Gehirn erst entwickeln oder ist es vorher schon Leben? Und wenn ja, was ist mit den beiden Komponenten? Ist Sperma nun eine Bande wilder Kinder und meine Eizellen ebenso? Und wenn ja ... (ich zitiere:Quelle)
Zitat:Besitzt eine Frau bei ihrer Geburt noch etwa 700.000 Eizellen, nimmt diese Zahl im Laufe der Zeit rasch ab. Der Rückgang beschleunigt sich sogar, sobald die Zahl etwa im 37. Lebensjahr auf etwa 25.000 Eizellen gesunken ist. Und finden sich in den Eierstöcken nur noch etwa 1.000 Eizellen, meist um das 51. Lebensjahr herum, steht die Menopause bevor.: hab ich dann am Anfang meiner Geburt bereits 700.000 mögliche Leben in meinem Körper?
(Alter Schwede! )
Shinigami schrieb:Das lächerliche ist ja das grade solche Kinder meistens nicht abgetrieben werden und in armen oder verkommenen Familien aufwachsen müssen. Wie sollte man das verhindern? Geburtenkontrolle? Bestimmte Menschengruppen sterilisieren lassen? Alle Asozialen umbringen lassen, damit eine reine Gesellschaft entsteht?
Da China nicht gerade ein Vorzeigebeispiel ist, würde ich sagen: Geburtenkontrolle ist sinnlos. Bestimmte Menschen/gruppen zu sterilisieren - dickes Ausrufezeichen - ist Rassismus, nicht mehr und nicht weniger und daher auch nicht gesellschaftsfördernd. Asozial und ähnliche Schubladen sind auch wieder auf die subjektive Wahrnehmung einzelner anderer Gruppen begrenzt.
Aber ich denke, das war eh nicht so ernst gemeint, oder?
Ich denke, der Punkt ist einfach das Bewußtsein darüber, was zum Glück und leider, in der Kindheit beginnt. Wenn wir viel Aufklärung erleben, gehen wir automatisch bewußter mit solchen Dingen um aka: es passieren auch weniger "Unfälle"
Ansonsten wird es aber wohl immer einen Klassen- und Bildungsunterschied geben.
Shinigami schrieb:Und was sind nun genau gute Eltern? Meine haben auch ne menge Fehler gemacht. Und die waren sicher nicht harmlos. Ich kämpfe heute noch mit Angst vor anderen Menschen und introvertiertheit.
Auf der anderen seite haben sie alles getan damit ich gut aufwachsen konnte. Sie haben so gehandel wie sie es für das beste hielten.
Und davor waren deren eltern noch schlimmer drauf.
Ich würde sagen, es gibt kein Patentrezept. Alleine die Tatsache, dass die Entwicklung fortschreitet, neue Generationen kommen usw. macht eigentlich schon deutlich, dass Kinder und Eltern immer in gewisser Weise gegeneinander arbeiten.
Das ganze hat aber auch einen Vorteil, denn ohne Strenge der Eltern und deren Rat, kann ein Kind, ein junger Mensch keine Erfahrungen sammeln, bzw. er braucht den Unterschied zu anderen, um seine eigenen Schlußfolgerungen machen zu können.
Anders herum, ist es für Eltern sinnvoll, durch die Aktivität ihrer Kinder, aus ihren eigenen Dogmen und Erfahrungen auch mal herausgelöst zu werden.
Das Problem ist glaub ich einfach: beide Parteien wissen das am Anfang, wenns losgeht einfach noch nicht. ,
Es gibt keinen ungenaueren Begriff als den, der den reflektierenden, analysierenden, vorausplanenden Menschen im vereinzelten Zustand oder als Gruppe erfassen, also benennen will; die vielbenutzten Wörter >der Interlektuelle< und >die Interlektuellen< sind vieldeutig geblieben und haben sich eindeutig nur als Schimpfwörter bewiesen. (Günter Grass)