18.07.2010, 00:50
[FONT=Comic Sans MS]Was mich fasziniert ist die Art und Weise, wie die Thematik des Konfliktes zwischen technischem Fortschritt und der Ablehnung der Massen vor diesem angeblichen Fortschritt in ein Spiel übersetzt wird.
Was mir bei den ersten Bildern mit den Flügeln, die in der Sonne verglühen, also die Referenz an Ikarus, sofort durch den Kopf geschossen ist, sind die Erfindungen von Leonardo da Vinci, der mehr utopischer Erfinder, als Maler war. Leonardo war ein Übergangsmensch, der an der Entwicklung der Renaissance maßgeblich beteiligt war. Ich würde sogar noch weiter gehen: sie ist ohne ihn schwer vorstellbar.
Sehe ich mir nun den Trailer an, fällt mir diese Entwicklung in der Geschichte der Menschheit ein: die Feindseligkeit, mit der man im Mittelalter dem Fortschritt begegnete, ist hier fabelhaft in Verbindung gebracht mit der Feindseligkeit, mit der man im Spiel der technischen Veränderung am Menschen begegnet. Beispielsweise war es im Mittelalter in der sog. christlichen Welt unter Todesstrafe verboten, an menschlichen Leichen Sezierungen vorzunehmen.
Erst die Renaissance, die so große Genies hervorgebracht hat wie Leonardo da Vinci, brachten eine Veränderung. Im Spiel sind die Parallelen zur Renaissance (mit ihren Anleihen in der Antike) unübersehbar.
Schaut euch die Chirurgen an, die dem Helden die künstlichen Arme geben: die Art und Weise, wie sie angezogen sind, ist genau genommen, völlig unpassend. Sie sind ein Zitat der Gemälde von Rembrandt, zum Beispiel Nachtwache von 1642.
Natürlich ist Deus Ex nur ein Spiel, und meine Sprache scheint hier viel zu unvollkommen, was ich sagen will ist: eine Veränderung des Menschen durch mechanische und kybernetische Teile würde genau so mißtrauisch beäugt werden, wie man im Mittelalter, also vor der Renaissance, den Fortschritt beäugt hat. In der Hintergrundgeschichte von Deus Ex widerholt sich das Rad der Geschichte. Nur kritischer.
Natürlich wird man im Spiel Gewalt anwenden und vermutlich hauptsächlich ein actionreiches Kampftempo verfolgen - doch warum gekämpft wird, erscheint einem umso sinnvoller, je plausibler der Grund ist, der dafür geliefert wird. Im Sinne der Aufklärung sozusagen.
Wobei sich der Held doch fragt: auf wessen Seite stehe ich eigentlich und hatte ich je eine Chance diese Seite frei zu wählen?[/FONT]
Was mir bei den ersten Bildern mit den Flügeln, die in der Sonne verglühen, also die Referenz an Ikarus, sofort durch den Kopf geschossen ist, sind die Erfindungen von Leonardo da Vinci, der mehr utopischer Erfinder, als Maler war. Leonardo war ein Übergangsmensch, der an der Entwicklung der Renaissance maßgeblich beteiligt war. Ich würde sogar noch weiter gehen: sie ist ohne ihn schwer vorstellbar.
Sehe ich mir nun den Trailer an, fällt mir diese Entwicklung in der Geschichte der Menschheit ein: die Feindseligkeit, mit der man im Mittelalter dem Fortschritt begegnete, ist hier fabelhaft in Verbindung gebracht mit der Feindseligkeit, mit der man im Spiel der technischen Veränderung am Menschen begegnet. Beispielsweise war es im Mittelalter in der sog. christlichen Welt unter Todesstrafe verboten, an menschlichen Leichen Sezierungen vorzunehmen.
Erst die Renaissance, die so große Genies hervorgebracht hat wie Leonardo da Vinci, brachten eine Veränderung. Im Spiel sind die Parallelen zur Renaissance (mit ihren Anleihen in der Antike) unübersehbar.
Schaut euch die Chirurgen an, die dem Helden die künstlichen Arme geben: die Art und Weise, wie sie angezogen sind, ist genau genommen, völlig unpassend. Sie sind ein Zitat der Gemälde von Rembrandt, zum Beispiel Nachtwache von 1642.
Natürlich ist Deus Ex nur ein Spiel, und meine Sprache scheint hier viel zu unvollkommen, was ich sagen will ist: eine Veränderung des Menschen durch mechanische und kybernetische Teile würde genau so mißtrauisch beäugt werden, wie man im Mittelalter, also vor der Renaissance, den Fortschritt beäugt hat. In der Hintergrundgeschichte von Deus Ex widerholt sich das Rad der Geschichte. Nur kritischer.
Natürlich wird man im Spiel Gewalt anwenden und vermutlich hauptsächlich ein actionreiches Kampftempo verfolgen - doch warum gekämpft wird, erscheint einem umso sinnvoller, je plausibler der Grund ist, der dafür geliefert wird. Im Sinne der Aufklärung sozusagen.
Wobei sich der Held doch fragt: auf wessen Seite stehe ich eigentlich und hatte ich je eine Chance diese Seite frei zu wählen?[/FONT]