Dantes Inferno - Das deutsche Devil May Cry Forum

Normale Version: The Real Ending of Mission 7 – DMC-FF7-Fanfiction
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„Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen, Devilhunter!“
Die dunkle Stimme schneidet sich eisig durch seinen Gehörgang und durchfährt seine Nervenbahnen wie ein Blitz. Aus einem leichten Schlaf gerissen, schreckt Dante hoch und starrt ungläubig in die durchdringenden grüngrauen Augen des Mannes am Fußende der Couch.
„Sorry, Dante, er ließ sich nicht abwimmeln...ich sagte ihm, dass du nicht da wärst, aber...“
„Schon gut, Trish!“
erwidert der Söldner leise, ohne den Blick von seinem Gegenüber zu lassen
„lass uns jetzt alleine“
ergänzt er nach einigen Sekunden, in denen er versucht, sich zu sammeln, seine Gedanken zu ordnen und sich hinzusetzen
„Bist du sicher?“
Trish mustert den Fremden mit einem schrägen Seitenblick, der Mann im schwarzen Mantel ist ihr unheimlich. Sie weiß zwar, dass Dante auch gut alleine klar kommt, aber dieser Kerl hier hat etwas extrem Gefährliches an sich. Schulterzuckend verlässt sie den Raum in ein Nebenzimmer, schließt die Türe jedoch nicht völlig, sondern lässt einen Spalt frei, um den weiteren Verlauf der Szene im Auge behalten zu können. Der Mann hat sie keines Blickes gewürdigt, und doch fühlt sie sich von ihm beobachtet, er hat etwas Magisches an sich und sie kann den Blick nicht von ihm lassen. Die langen silbernen Haare fallen lose über den langen schwarzen Ledermantel, der mit seinen stählernen Schulterpanzern eher wie eine Rüstung, denn ein Mantel wirkt. Trotzdem scheint sich der Soldat keine Sorgen um seine Sterblichkeit zu machen, denn seine muskulöse Brust ist im Gegensatz zum Rest der Uniform nahezu unbedeckt, lediglich zwei Lederriemen kreuzen sich auf ihrer Mitte, der Rest des Körpers steckt bis zum Kopf in schwarzem Leder. Eine Uniform, wie sie nur von Elitesoldaten der ShinRa getragen wird. Dazu trägt er ein japanisches Langschwert auf dem Rücken, dessen Klinge ebenso scharf zu schneiden scheint, wie der Blick aus seinen giftgrünen Augen, und würde ihr sein bloßer Anblick nicht kalte Schauer über den Rücken jagen, wäre zumindest sein Äußeres eine ernstzunehmende Konkurrenz für Dante.

Der Söldner hat sich mittlerweile gefangen, er steht auf, geht betont unbeeindruckt an seinem Besucher vorbei zum Schreibtisch und schüttet sich dort ein Glas mit Whiskey ein, schwenkt es langsam, fast andächtig in seiner Hand und nimmt schließlich einen großen Schluck daraus.
„Was willst du hier, Sephiroth? Ich dachte, du wärst tot“
Dantes Stimme scheint die gewohnte Gelassenheit auszustrahlen, er lässt seinen Whiskey nicht aus den Augen und hat dem Soldaten den Rücken zugedreht, aber Trish hört eine unterschwellige Nervosität mitschwingen.
„Dann hast du wohl falsch gedacht, und was ich hier wollte, sagte ich bereits“
antwortet Sephiroth kühl und schreitet, die Trophäen an den Wänden betrachtend durch den hinteren Teil des Büros. Dante dreht sich zu ihm um und beobachtet seinen Rundgang, er schluckt vergeblich einen Kloß seinen Hals hinunter und schweigt, die Stille liegt bedrückend und elektrisierend wie eine Gewitterwolke in der Luft zwischen ihnen.
„Wo hast du dich solange rumgetrieben?“
eröffnet der Söldner das Gespräch, um die unangenehme Situation zu entschärfen.
„Nunja...es gab einiges zu tun, du weißt schon, Mutter befreien, die Vereinigung planen, den Kometen beschwören, im Lebensstrom rumhängen, in dem die Zeit ohnehin nicht von Belang ist...so was eben.“
Er macht eine Pause und sein Blick scheint sich im Nichts zu verlieren, dann dreht er sich abrupt zu Dante um und geht auf ihn zu, bleibt einen Schritt vor ihm stehen und sieht ihn eindringlich aus engen Augenschlitzen an, sein Blick schneidet sich wie kalter Stahl durch Dantes Eingeweide
„Wie ich sehe ist die Zeit aber nicht spurlos an dir vorbei gegangen, die zehn Jahre mehr stehen dir gut....was man von dem Zeug hier allerdings nicht behaupten kann“
Zynismus und Verachtung begleitet seine Bewegung, mit der er die Whiskeyflasche hochnimmt um daran zu riechen.
„ja weißt du...die Geschäfte laufen nicht besonders gut, Schulden und so....“
versucht Dante sich zu herauszureden, aber Sephiroth hört nur halb hin, im Grunde interessiert es ihn auch nicht sonderlich
„Schulden....aha....bin ich also nicht der Einzige, dem du was schuldest....womit wir wieder beim Thema sind“ kommentiert er Dantes Erklärung düster, stellt die Flasche beiläufig wieder ab und sieht den Söldner vor sich finster und herausfordernd an.
Das Halbblut erwidert seinen Blick ebenso düster, aber der Soldat sieht ihm an, wie seine Fassade bröckelt, er hält ihm nicht lange stand...dann, nach endlosen Sekunden, weicht er ihm aus und macht einen Schritt zur Seite, so als ob er versuchte, aus der Schusslinie zu geraten
„Sephiroth...bitte...können wir das Ganze nicht einfach vergessen? ich meine....es war ja nichts Persönliches....ich meine... es ist über zehn Jahre her....und schließlich warst du auch nicht unschuldig an allem.... es war so was wie Notwehr, du weißt das!“
Die Gelassenheit hat sich aus Dantes Stimme verabschiedet und einem flehenden Unterton Platz gemacht und es scheint nicht viel zu fehlen, dass er vor dem Soldat auf die Knie geht. Der aber gibt sich unbeeindruckt, wendet sich von ihm ab und geht Richtung Türe.
„deine Motive interessieren mich nicht, was du getan hast war unverzeihlich und muss vergolten werden. Ich erwarte dich im Morgengrauen auf der Spitze des Temen Ni Gru, dort wirst du deine Schuld bezahlen...und ich rate dir, zu erscheinen, eine zweite Chance auf einen fairen Zweikampf wirst du nicht bekommen.“
Sagt er ohne sich umzudrehen, dann fällt die Türe hinter ihm ins Schloss.

Der Söldner ist eine Weile wie gelähmt, unbeweglich starrt er auf die Türe, plötzlich zerspring das Glas in seiner Hand, schneidet sich tief in sein Fleisch, Blut tropft zu Boden, der Schmerz holt ihn in die Gegenwart zurück und er hört Trishs Stimme hinter sich.

„wer war das? Was zum Teufel hast du jetzt wieder angestellt?“
will sie wissen, während sie ihm ohne zu fragen ein sauberes Tuch in die Hand drückt. Dante wickelt sich das Tuch um die verletzte Hand, sein Blick irrt fahrig durch den Raum, bleibt an der Whiskeyflasche hängen, er geht auf sie zu, nimmt sie an sich ohne wirklich hinzusehen und führt die Öffnung an den Mund, dann erst scheint er zu realisieren, was er gerade tut, er betrachtet die Flasche fast angewidert und schmeißt sie plötzlich wütend in eine Ecke, dass die Scherben nur so durch die Gegend klirren. Trish flüchtet vorsichtshalber hinter die Couch, sie kennt diese Wutanfälle des Söldners nur zu gut und weiß, dass es dann ratsam ist, einen sicheren Platz aufzusuchen. Der Tisch fliegt mit Wucht zu Boden...Gläser gehen zu Bruch...

„Hör auf damit , Dante! du hast deine letzte Einrichtung noch nicht bezahlt!“ ruft sie schrill, als ein Stuhl über ihren Kopf fliegt und an der Wand dahinter zerschellt. Einen Moment lang ist es ruhig, nur der schwere Atem des Halbteufels keucht irgendwo ein paar Meter neben ihr...dann ist ein dumpfes Klopfen zu hören, so als würde jemand versuchen, ein Loch in die Wand zu hämmern. Das tat er immer, wenn im klar wurde, dass er gerade dabei war, sich noch mehr in Unkosten zu stürzen, dann bearbeitete er die Wand mit seinen Fäusten, die war solide und konnte was vertragen....und die Wut musste raus. Wut auf was? Auf Sephiroth? Nein, sicher nicht... wäre er an seiner Stelle, würde er genauso handeln. Die Wut richtet sich gegen ihn selber.
Zum fünften mal trifft seine Faust den harten Stein und hinterlässt eine blutige Spur, dann ist es genug, er fährt sich mit den Händen über den Kopf, hält sich in seinen Haaren fest und lehnt keuchend mit den Ellenbogen gegen die Wand.
Trish verlässt ihr Versteck und nähert sich ihm vorsichtig. Der Anfall scheint zwar vorüber, aber bei einem hitzigen Temperament, wie Dante es hat, weiß man so was nie.
„Geht es wieder?“
sie redet ihm leise zu, so gut es geht, ihre Hand berührt sanft seinen Rücken, streicht hinauf, gefolgt von der anderen und beginnt nun damit, seinen Nacken zu massieren, eine Geste die er immer dankbar annimmt in dieser Phase. Auch jetzt entspannt er sich mit einem tiefen Seufzen und lässt die Arme sinken. Trish schiebt ihn sanft und bestimmt zur Couch und drückt ihn hinein.
„und jetzt erzählst du mir, wer das ist, und was er von dir will....“
„was er von mir will....“
Er starrt scheinbar leer vor sich auf den Boden, so als erscheine dort die Antwort wenn man nur lange genug hinsah, in Wirklichkeit schweift sein Blick jedoch in die Vergangenheit. Es ist still, man hört die Zeit förmlich dahin fließen, wie das leise Ticken einer Uhr. Seine Hände reiben über die blutigen Knöchel, immer noch starrt er leer an ihnen vorbei...
Trish ist geduldig, aber auch neugierig, sie legt einen Arm um seine Schulter, rüttelt ihn ein wenig und schiebt dabei ihr Gesicht in sein Blickfeld
„ja genau, was er von dir will“
wiederholt sie leise, Dante sieht sie an, aber er sieht durch sie hindurch, sein Blick geht ins Leere, immer noch
„er will mich töten,“ antwortet er tonlos „er will sich rächen, mich bezahlen lassen, Schulden eintreiben, nenn es wie du willst, es bleibt doch das gleiche.“
„warum? Was hast du denn getan?“
„das ist eine lange Geschichte....eine Geschichte, die die Analen der Familiengeschichte umschreiben wird“
„erzählst du sie mir?“
Jetzt sieht Dante sie an, diesmal wirklich und seine Augen strahlen einen seltsamen Glanz, fast eine Art Traurigkeit aus, obwohl sein Mundwinkel von einem zaghaften Lächeln umspielt wird.
„vielleicht sollte ich das tun...wer weiß, ob ich es morgen noch kann“
antwortet er nachdenklich, dann löst sich sein Blick von ihrem und er erhebt sich von der Couch, geht einige Schritte, bleibt dann vor dem großen Fenster stehen, welches zur Straße hinaus geht und sieht in die Nacht hinaus.


(unter Vorbehalt, gefällt mir noch nicht wirklich !__!)
Trishs Neugier wird von einer großen dunklen Sorgenwolke überschattet, sie lässt ihm die Zeit, die er braucht, in dem sie sich mit dem Reinigen seiner Pistolen ablenkt, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.
„Es war vor ungefähr zehn Jahren, als ich Vergil das letzte mal traf....du weißt, die Sache mit Lady und Arkham....“ er macht eine Pause und wirft ihr einen flüchtigen Blick zu, Trish nickt, sie spürt, wie sich etwas in ihm den Weg an die Oberfläche bahnen will. Dann fährt er fort...

„es war auf der Spitze des Turms, der Zeitpunkt, an dem ich Vergil das erst mal seit Jahren wieder traf. Wir hatten uns nicht sehr viel zu sagen, nach all dem, was vorgefallen war. Es folgte daher nur ein kurzer oraler Schlagabtausch und dann entbrannte ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod. Wir kämpften lange, wir gaben unser Bestes, es war ein harter Kampf, denn wir waren gleich stark und gleich schnell....insgesamt aber steckte ich mehr ein und zahlreiche Verletzungen setzten mir zu, sodass Vergil nach und nach im Vorteil war und einen kleinen Moment der Unachtsamkeit ausnutzen konnte um mir sein Schwert ins Herz zu rammen. Es war schon seltsam, aber die Kälte des Stahls, der sich in mein Herz schnitt war nichts im Vergleich zu der Kälte, die seine Augen ausstrahlten, als er mich tötete. Diese Kälte und Verachtung stach mir mehr ins Herz, als sein Schwert. Sollte ich diese letzte Empfindung, seinen Hass, mit in die Ewigkeit nehmen? Er zog sein Schwert aus meinem Herz und ging, ich fiel nach hinten, blieb regungslos liegen....der Regen prasselte mir ins Gesicht, benetzte meine tränenlosen, offenen Augen
Aber...wie du weißt, war mir ein früher Tod nicht bestimmt, das Leben kehrte zurück in meine Glieder, und Vergil, der gerade mein Schwert an sich genommen hatte, welches im Boden steckte, sah im Spiegel der Klinge, wie sich meine Hand bewegte. In einer blitzschnellen Drehung rammte er mir die Klinge ein zweites Mal ins Herz und nagelte mich damit an den Boden....
Soweit kennst du die Geschichte.....“
Der Halbteufel sinniert einige Momente lang schweigend in die Nacht hinaus, Trish ist mit den Pistolen fertig und schenk Dante nun ein Glas Wasser ein. Ja...sie kennt die Geschichte, aber jedes Mal, wenn sie sie hört, überkommt sie ein Gänsehaut, denn dieses Gefühl ist ihr nur allzu vertraut. Sie geht zum Fenster und reicht dem Söldner das Glas Wasser. Der nimmt es wortlos entgegen und nippt lustlos daran. Dann geht er zum Tisch, stellt das Glas darauf ab, nimmt seinen Mantel vom Haken und wirft ihn sich über
„Lass mal vor die Türe gehen, ich brauch frische Luft!“
sagt er und schiebt Trish vor sich her nach draußen. Eine Weile gehen sie wortlos nebeneinander her, bis sie zu der Straßenkreuzung gelangen, von der aus man den Turm sehen kann. Dante bleibt stehen, sein Blick wandert den Turm hinauf der schwarz und bedrohlich in den Nachthimmel sticht, er zieht sich fröstelnd den Mantel zu....dann fährt er in seiner Erzählung fort...
„Vergil ließ mich nicht dort liegen....ich weiß nicht genau warum er es tat, aber als ich wieder zu mir kam, hatte er meine Hände mit einem Strick auf dem Rücken fixiert und war gerade dabei, mich am Hals und am Bauch an eine der Säulen zu ketten. Ich vermute mal, er wollte sicher stellen, dass ich ihm nicht in die Quere komme, jetzt wo er wusste, dass ich nicht so einfach sterben konnte....
Ich war nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen, ich hatte viel Blut verloren und mein zerstörtes Herz arbeitete auf Sparflamme, ich begriff nur unzureichend, was um mich herum passierte. Aber als Vergil mich meinem Schicksal überließ überkam mich ein maßloser Hass auf meinen Bruder und ich versuchte unter Aufbietung all meiner Kräfte, mich loszureißen, um ihm hinterher zu rennen......vergeblich! ich war zu schwach, die Ketten zu stark. Einige Minuten hing ich resigniert an der Säule und sah dem Regen zu, der das Blut von meinen Beinen wusch.
Dann bemerkte ich, dass ich nicht alleine war. Jemand hatte die ganze Zeit während des Kampfes hinter einer der Säulen gestanden und uns beobachtet. Wir waren wohl zu sehr mit uns selber beschäftigt, als auf unsere Umgebung zu achten....
Nun, jedenfalls kam dieser Jemand nun auf mich zu und blieb genau vor mir stehen. Ich hatte ihn noch nicht einmal kommen sehen, irgendwann schoben sich seine schwarzen Stiefel mit den silbernen Schnallen in mein Sichtfeld und ich sah langsam an seinen Beinen nach oben.
Es war eine eindrucksvolle Gestalt, um nicht zu sagen, furchteinflößend....aber ich bin ja eigentlich nicht sehr ängstlich und in meinem jugendlichen Leichtsinn provozierte ich den Fremden, wie ich es immer tat, ungeachtet meiner ungünstigen Position, nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“
„Scheinbar verirrt sich heute jeder Penner nach hier oben“
raunzte ich ihn an, doch der Fremde blieb regungslos stehen. Erst jetzt spürte ich seine Masamune auf meiner Brust, genau an der Stelle, die Vergil gerade perforiert hatte und seine Stimme drang wie eine dunkle Vorahnung an mein Ohr
„Ich wusste es.....ich wusste, dass es sich lohnen würde, dir zu folgen“
Ich sah ihn fragend an, konnte seine Worte nicht richtig einordnen, ließ es mir aber nicht anmerken
„Vergiss es, ich bin selber pleite.....kannst ja meinen Mantel durchwühlen, der liegt dahinten“
konterte ich matt, aber der Fremde lächelte nur amüsiert. Dann wurde er aber wieder ernst und sah mich eindringlich an
„Wer bist du? Wie lautet deine Identifizierung?“
„Passkontrolle? Hab ich falsch geparkt?“
„Hör auf mit deinen Spielchen und antworte mir gefälligst“
fuhr er mich ziemlich barsch an
„das geht dich gar nichts an, Fremder“
gab ich ebenso zurück, spürte aber gleichzeitig, wie sich seine Klinge immer fester in meine frische Wunde bohrte
„ich kann gerne hier weitermachen.....und sehen ob du auch ganz ohne deine Pumpe klarkommst....würde mich ja wirklich mal interessieren....“
ein Lächeln aus Sarkasmus und Sadismus umspielte seine Mundwinkel und ich wusste, dass er seinen Worten Taten folgen lassen würde.
„Dante....mein Name ist Dante“
presste ich zwischen meinen Zähnen hindurch, denn der Schmerz war kaum noch auszuhalten
„dein Name interessiert mich nicht, ich will deine Kennung wissen! Wo ist deine Tätowierung?“
ich verstand immer weniger, was er von mir wollte, kam letztendlich zu dem Schluss, dass es sich um eine Verwechslung handeln musste
„ich...ich habe keine Tätowierung“
antwortete ich ihm, ohne zu erwarten, dass er sich damit zu Frieden geben würde
„Ja...das seh ich auch....und genau das ist es, was ich nicht verstehe....was ich aber umso interessanter finde....“
„kannst du mir mal erzählen, von was du da überhaupt redest?“
Der Fremde sah mich fragend an, fuhr sich dann nachdenklich mit der Hand durch sein langes weißes Haar und ließ schließlich sein Schwert hinter seinem Rücken verschwinden
„Ich rede von dir und deinem Bruder, von uns...von der Wiedervereinigung. Du musst es doch spüren, du musst ihn doch hören...“
„hören? Was denn?“
„den Ruf von Mutter....sie ruft uns zu sich...sie ruft alle ihre Kinder“
„du...du bist ja nicht ganz dicht“
Langsam wurde mir der Kerl unheimlich. Ich kam mit jedem Gegner klar, auf die eine oder andere Art, aber Psychopathen hatten die dumme Angewohnheit, unberechenbare unlogische Manöver zu starten, die einen aus dem Konzept brachten.
„und ihr zwei seid die ersten Exemplare, die sich meiner würdig zu erweisen scheinen....die anderen waren nichts weiter, als willenlose Marionetten...gerade das macht euch so interessant. Nun muss ich nur noch wissen, aus welchem Labor ihr stammt“
Das war es also, ich hatte es mit einem fehlgeschlagenen Genexperiment zu tun, und damit kannte ich mich nun überhaupt nicht aus.
„Wer oder was zur Hölle bist du?“
flüsterte ich mehr zu mir selber
„nein, Bruder, die Hölle hat damit nichts zu tun, es ist alles das Werk von Jenova“
„ich hatte befürchtet, dass du so was sagst, aber... um dir gleich die Luft aus den Segeln zu nehmen: ich kenne kein Jenova, dein Bruder bin auch nicht und ICH habe mit der Hölle zu tun!“
„Du bist nur verwirrt...das ist nicht ungewöhnlich....ich werde dich mitnehmen müssen, denn ich muss alles über deine Herkunft wissen. Weißt du, seit Hojo nicht mehr lebt, weiß auch keiner mehr, wie man Klone herstellt, wir brauchen aber Klone, gute Klone so wie du es einer bist, damit die Reunion funktionieren kann. Wenn es also ein geheimes Labor gibt, dann wirst du es mir sagen.“
Schöne Aussichten waren das. Entweder ich ließ es zu, dass der Irre mich wohin auch immer mitnahm um irgendwelche Genexperimente zu starten, oder ich wartete weiter auf dem Dach des Turmes auf den Weltuntergang...und wenn ich ehrlich war, gefiel mir die letzte Alternative besser, denn bei Vergil wusste ich wenigstens, woran ich war. Also nahm ich all meine Kraft zusammen und ließ einen Schrei los, der sich durch das Mauerwerk fraß, bis er das Ohr meines Bruders erreichte
Einen Moment lang starrte der Fremde mich fassungslos an. Mir war schwindelig, der Schrei hatte meine Kraftreserven endgültig aufgebraucht und ich kämpfte gegen eine Ohnmacht, aber ich musste Zeit gewinnen, also zwang ich mich, wach zu bleiben und mich mit reden zu beschäftigen
„hör zu...Fremder“
begann ich erschöpft, um seine Aufmerksamkeit von den Fesseln abzulenken, an denen er sich jetzt zu schaffen machte
„nenn mich Sephiroth“
„gut...Sephiroth....ich...ich will dir ja nicht deine Illusionen zerstören, aber du vergreifst dich hier an dem Falschen.“
Sephiroth schenkte meinen Worten kaum Beachtung, er hatte versucht, die Ketten zu entfernen, aber offensichtlich hatte Vergil den Schlüssel dazu mitgenommen, also entschloss er sich, das Problem mit Waffengewalt zu lösen und zog sein Schwert
„Ich...ich bin wirklich nicht der, den du suchst.....ich...ich habe leibliche Eltern.“
Sephiroth hielt in seinem Schwung inne und sah mich erstaunt an
„Achja? Wie kommt es dann, dass ihr euch gleicht, wie ein Klon dem Anderen?“
„nunja...wir sind Zwillinge....das kommt vor bei Menschen“
ich hatte ihn soweit, endlich schien er vernünftig zu werden, endlich schien er mir zuzuhören
„du willst mir also erzählen, dass deine Eltern Menschen waren? Wie erklärst du dir dann deine weißen Haare? So was gibt es bei Menschen nur in fortgeschrittenem Alter“
„ja....öh.....“
wie sollte ich ihm erklären, dass mein Vater ein Dämon war, ohne dass er mich für bescheuert halten würde?
[COLOR="yellowgreen"]„siehst du.....du weißt es selber nicht....vermutlich hat man dir die Erinnerungen von irgendeinem Menschen eingepflanzt, wie man es bei Cloud getan hat....dumme Sache so was, es verwirrt einen ziemlich, wenn man dahinter steigt...
Wie auch immer....“[/COLOR]
Er ließ sich nicht von seiner Idee abbringen, das wurde mir jetzt klar. Wieder hob er sein Schwert, um die Ketten zu durchtrennen, als seine Klinge im Schwung auf Widerstand stieß.
Vergil war so schnell, dass er ihn nicht hatte kommen sehen oder hören, denn er beherrschte wie du ja weißt die Kunst der Kurzstrecken-Teleportation. Jetzt stand er vor ihm, wie aus dem Nichts und schleuderte seine Klinge beiseite.
„Lass die Finger von meinem Bruder!“
zischte er Sephiroth an und hielt ihm seine Klinge unter die Kehle. Doch es dauerte keine Sekunde, bis der Soldat sich gefangen hatte und Vergil ebenfalls sein Schwert an den Hals hielt
„sonst was...?“
gab er selbstsicher zurück und rührte sich keinen Millimeter von der Stelle. Vergils Augen bohrten sich in seine, Sephiroth erwiderte seinen Blick, sie fochten ein stilles Duell aus...aber ich konnte es sehen, die unsichtbare Kraft, die in ihren Blicken lag, es war nicht Vergil gegen Sephiroth, es war Jenova, die gegen Sparda in den Ring trat....eine unheimliche Stille lag über der Szene, nur der Regen prasselte nach wie vor auf den glatten Stein des Turms...
„Sonst wirst du sterben...hier und jetzt“
unterbracht Vergil nach endlosen Sekunden die Stille und erntete ein spöttisches Lachen von seinem Kontrahenten
„Du schaffst es ja noch nicht mal, deinen Bruder zu töten....Loser!“
„Legs nicht drauf an...verschwinde lieber solange du noch kannst“
„nicht ohne den da!“
„vergiss es, der bleibt hier!“
„was willst du denn mit ihm, der ist dir doch sowieso nur im Weg?!“
„aber hier habe ich ihn wenigstens unter Kontrolle“
„Nagut, ich verspreche dir, gut auf ihn aufzupassen....“
„ich vertraue keinem, schon gar nicht jemandem, der plötzlich aus dem Nichts auftaucht“
„Du hast keine Wahl, ich werde nicht unverrichteter Dinge hier abziehen. Ich werde ihn mitnehmen...und dich auch!!"
„nur über meine Leiche!“
„wenn es denn sein muss!“
die Situation hatte sich zugespitzt, es ging kein Weg mehr an einem Kampf vorbei...und ich konnte nichts dagegen machen, musste mit ansehen, wie sie aufeinander losgingen, gnadenlos...ohne Rücksicht auf Verluste, ein Kampf bis aufs Blut. Ich hatte bis dahin noch niemanden so kämpfen sehen, wie Sephiroth es tat. Es war, als könne er fliegen, als würden die Gesetze der Schwerkraft für ihn keine Bedeutung haben....und da mein Bruder ohnehin noch erschöpft war von unserem Kampf vorher, dauerte es nicht allzu lange, bis Sephiroth die Oberhand gewann. Immer mehr drängte er Vergil in die Defensive, immer wieder landete er schmerzhafte Treffer, und ich....ich konnte nur zusehen. Und ob du es glaubst oder nicht, obwohl ich meinen Bruder für das hasste, was er mir angetan hatte, ich hätte in dem Moment alles dafür gegeben, ihm helfen zu können....aber stattdessen musste ich mit ansehen, wie der Elitesoldat ihn mit seiner Klinge aufspießte und seinen erschlafften Körper gegen eine der Säulen schmetterte.
Ich erinnere mich noch, dass ich an den Ketten riss bis mir die Glieder die Haut aufrissen, wie ich verzweifelt seinen Namen rief, wieder und immer wieder, aber er hörte mich nicht mehr. Leblos lag er in seinem Blut, bis Sephiroth ihn in seine Arme nahm und an den Rand des Turmes ging, dann ließ er sich einfach hinunter fallen. Ungläubig und entsetzt starrte ich in den Himmel, dort wo Sephiroth gerade noch gestanden hatte, als er plötzlich wieder auftauchte, und ob du es glaubst, oder nicht, er flog tatsächlich wie ein Vogel in die Nacht davon, mit dem kleinen Unterschied, dass er nur einen Flügel hatte.
Dann war ich allein. Ungefähr eine halbe Stunde verging, immer wieder kreisten meine Gedanken um die letzten Ereignisse und darum, was nun mit uns geschehen würde....oder ob ich den Rest meines Lebens im Regen an der Säule verbringen würde.
Dann tauchte plötzlich Arkham auf, ich hatte ihn kurz vorher in Vergils Begleitung gesehen und hoffte nun, dass er mir helfen würde.
„Wo ist Vergil“
wollte er wissen
„das sag ich dir, wenn du mich hier losmachst“
„vielleicht mache ich dich los, wenn du es mir sagst...“
dumm war er schon mal nicht, was die Lage etwas erschwerte, aber ich hatte trotzdem die Hoffnung dass er einsichtig war, also erzählte ich ihm in knappen Worten, was passiert war und dass Vergil entführt worden war
Arkham sah mich einen Moment lang aus großen Augen an, dann glitt sein Blick über die Plattform hinaus, in die endlose Weite der Nacht
„entführt? Wohin denn?“
„na ja....er flog mit ihm davon...in den Himmel“
Arkham war grundsätzlich aufgeschlossen, was Dämonen in sämtlichen Formen anging, aber er wusste auch, dass es schon etwas mehr brauchte, als einen Dämon, um Vergil einfach zu entführen. So schüttelte er nur den Kopf, murmelte etwas von „der ist ja noch durchgeknallter, als sein Bruder“ und dann ging er wieder. Ich rief ihm noch hinterher, dass er mich doch losmachen wollte, aber er hörte nicht zu.
Wieder war ich alleine, langsam zweifelte ich daran, dass ich dort lebend wegkam und ich beobachtete frustriert mein verzerrtes Spiegelbild, welches mich aus der Pfütze, die sich um mich gebildet hatte, anstarrte.
Plötzlich rauschte etwas über mir, Regentropfen wirbelten umher, als wären sie in einen Strudel geraten, ich drehte mich hektisch um soweit ich konnte und sah aus dem Augenwinkel einen Schatten hinter mir
„Schön, dass du auf mich gewartet hast“
säuselte Sephiroths Stimme in mein Ohr, wie aus dem Nichts war sein Kopf neben meinem aufgetaucht, diese plötzliche Nähe zu ihm elektrisierte mich wie ein Blitz und lähmte mich kurzzeitig. Als ich wieder anwesend war, warf ich ihm einen vernichtenden Blick zu, der ihn irgendwie zu amüsieren schien.
„dein Bruder war bisher äußerst kooperativ“
bemerkte er fast fröhlich, als er die Ketten löste. Er war klug genug, meine Arme gefesselt zu lassen, denn ich wehrte mich gegen seine Berührungen so gut ich konnte, aber es nutzte nichts, sein Arm war stark, seine Hand packte zu wie ein Schraubstock und je mehr ich versuchte, mich herauszuwinden, um so stärker presste er mich an sich, stieß sich schließlich mit einem kräftigen Schwung vom Boden ab und hob sich mit mir in die Nacht davon.
In Anbetracht der Tatsache, dass ich mich nicht festhalten konnte, hörte ich auf, mich gegen seinen Griff zu wehren und ergab mich für den Moment in mein Schicksal. Schließlich wollte ich ja auch wissen, was er mit Vergil gemacht hatte, obwohl es mir eigentlich hätte egal sein sollen.

Der Flug führte uns immer höher, ich wagte nicht, nach unten zu sehen, denn die Stadt war schon vor einigen Minuten aus meinem Blickfeld verschwunden. Über uns hatte sich ein Wolkenwirbel gebildet...oder vielleicht war er schon immer da, in dessen Mitte ein schwarzes Loch rotierte. Sephiroth flog direkt in dieses schwarze Loch hinein. Schwer zu sagen, wie es darin aussah, eigentlich waberte alles in einem schwarzen Nebel, er fühlte sich dicker an, als Luft, war auch weniger kühl, vielleicht waren wir im Inneren eines anderen Planeten....ich wusste es nicht...jedenfalls tauchte irgendwann aus diesem Nebel eine Art Gebäude auf. Das Gebäude hob sich durch eine Lichtquelle unbekannter Herkunft vom Hintergrund ab, es sah aus, wie eine auf der Spitze stehende Pyramide. Ihre Mauern wirkten alt und halb zerfallen, wie die einer Ruine, der Eingang stand ebenfalls auf dem Kopf, majestätisch anzusehen, wie der Eingang zu einem Tempel.
Sephiroth musste einige Meter hinein fliegen, um landen zu können. Er setzte mich ab, ließ meinen Arm jedoch nicht los und schob mich nun vor sich her durch einen langen dunklen Gang...

Am Ende des Ganges befand sich ein altes, steinernes Tor ohne Griff, ohne eine Vorrichtung, um es zu öffnen. Sephiroth schob mich zur Seite und legte seine Hand auf eine glänzende Stelle an der Türe, wodurch sich diese wie von Geisterhand öffnete. Er zog mich hindurch in das Innere der Pyramide und ich traute meinen Augen kaum, als ich mich umsah. Ich hatte erwartet, in einen altertümlichen Tempel zu gelangen, stattdessen befand ich mich in dem vermutlich hochtechnisiertesten Gebäudekomplex, den es auf der Welt gab. Noch immer schwach auf den Beinen ließ ich mich wie in Trance durch ein Labyrinth von Gängen führen, die irgendwie alle gleich aussahen, manchmal gab es Türen an den Seiten der Gänge, manchmal waren es nur Gitter und man hatte den Einblick in eine karge sterile Zelle, in der eine Gestalt in einer schwarzen Kutte kauerte und mantramäßig etwas von Wiedervereinigung oder Sephiroth murmelte. Die Gestalten jagten mir eine Gänsehaut über den Rücken, der ganze Ort war unheimlich, er war surreal, ich spürte, dass hiermit etwas nicht stimmte, aber das war im Moment nebensächlich, viel mehr beschäftigte mich die Frage, wie um alles in der Welt ich diesem Ort wieder entfliehen konnte.
Ich hatte mittlerweile hoffnungslos die Orientierung verloren, wusste nicht mehr, wann, warum und wie oft wir abgebogen waren....
Schließlich waren wir wohl am Ziel. Sephiroth öffnete wieder durch bloßes Handauflegen eine Türe, die in eine Art Versuchslabor führte, in dem erstaunlicherweise reger Betrieb herrschte. Forscher in weißen Kitteln gingen geschäftig ihrer Wege, testeten Proben, sahen in Mikroskope, überprüften hochmoderne Instrumente. Ich muss dir nicht extra sagen, dass mich der Anblick äußerst beunruhigte, ich konnte Technik noch nie etwas abgewinnen...
In dem Moment, als sie uns wahrnahmen, ließen sie alle ihre Arbeit stehen und liegen und starrten mich an, als wäre ich eine Attraktion auf dem Jahrmarkt
„Hier ist der Zweite“
präsentierte Sephiroth mich stolz und übergab mich an einen der Soldaten, die die Türe bewachten, um die Versuchsobjekte an der Flucht zu hindern.
„Seht zu, dass er euch nicht abhaut, er ist ein etwas anderes Kaliber, als die gewöhnlichen Klone. Wenn ihr mit der Untersuchung fertig seid, sperrt ihn zu dem anderen und legt mir die Ergebnisse vor“
Die Männer in Weiß nickten untertänig und der Wachsoldat legte mir zusätzliche Handschellen an, dann verließ Sephiroth zufrieden den Raum und ließ mich mit diesen Aasgeiern alleine. Was dann folgte war nur der Anfang einer unbeschreiblich unangenehmen Odyssee.
Die erste Phase der Untersuchungen war eine Runde zum Aufwärmen, oder eher abkühlen. Man entledigte mich eines Liter Blutes, um daran diverse Dinge ablesen und testen zu können, anschließend brachte man mich unter Protest in eine luftdichte Kammer, in der sie versuchten, meinen Körper einzufrieren, die Temperatur fiel solange, bis mein Herz aufhörte zu schlagen und der offizielle Tod eintrat. Dann schaffte man mich steifgefroren wie ich war in eine Zelle und legte mich dort auf den blanken Boden.
Es dauerte seine Zeit, bis wieder Leben in meine Glieder gekehrt war, bis das Eis taute und das Blut tausend kleinen glühenden Nadeln gleich wieder zu zirkulieren begann. Ich schlug die Augen auf und sah mich um. Ich lag halb auf der Seite und halb auf dem Bauch, sodass ich erst einmal nur den Boden bis zur nächsten Wand der Zelle sehen konnte.
Der Raum maß ungefähr sieben Quadratmeter und war nur mit einer steinernen Pritsche ausgestattet. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass auf der Pritsche jemand saß. Ich drehte mich um, um den Jemand besser sehen zu können und blickte in das wütende Gesicht meines Bruders, der ebenfalls dort eingesperrt war.
„es ist alles deine Schuld!“
fuhr er mich plötzlich an, ich zuckte vor Schreck zusammen und versuchte automatisch in die entgegen gesetzte Richtung zu fliehen, als er aufstand und auf mich zukam, was aber nicht gelang, da meine Arme nach wie vor auf den Rücken gebunden waren. Schon spürte ich Vergils Knie zwischen meinen Schulterblättern und seine Hand griff in mein Haar um meinen Kopf nach hinten zu reißen.
[COLOR="navy"]„Hättest du nicht sterben können? hättest du mich nicht wenigstens da raus halten können?
Immer musst du mir meine Pläne versauen!“[/COLOR]
Zischte er mir entgegen
„Du hättest mich ja nicht fesseln brauchen, dann hätte ich den Kerl kalt machen können!“
presste ich leise keuchend zwischen den Zähnen hervor, denn das Gewicht seines Körpers zerdrückte meine Lungen.
„Damit du mir anschließend in die Quere kommst oder mich ebenfalls kalt machst?!“
„du...du weißt....dass ich das...nie könnte“
Die Worte drangen nur mehr stockend aus meiner Kehle, die letzte Luftreserve war aufgebraucht.
„was schon immer dein Fehler war. Ich sagte es dir ja, deine sentimentalen Anwandlungen werden dir eines Tages das Genick brechen“
Ich konnte spüren, wie sich der alte Hass in Vergil den Weg an die Oberfläche bahnte, seine Faust verhärtete sich, vibrierte vor unterdrückter Wut und riss an meinen Haaren. Es kam nicht sehr oft vor, dass er sich von solchen Gefühlen, wie Hass oder Wut hinreißen ließ, aber ich hatte wohl die zweifelhafte Begabung, diese Nebenwirkungen in ihm auszulösen.
Und noch seltener kam es vor, dass er Differenzen ohne sein Katana regelte. Aber hier hatte man ihn nun entwaffnet, genau wie mich und so war das was nun kam eigentlich unvermeidlich.
„Na los, dann tu es doch!“ provozierte ich ihn erstickt „...brich mir endlich das Genick, tu endlich das, was du schon vor zehn Jahren hättest tun sollen!“
„Du versteht gar nichts!“
zischte er wütend und schlug meinen Kopf mehrmals kräftig gegen den Boden, bis mir schwarz vor Augen wurde und ich nur noch verschwommen wahrnahm, wie er kurz von mir abließ, mich irgendwie auf den Rücken drehte und anfing, mich zu würgen.
Es war noch nicht einmal der Hass gegen mich, der ihn so wütend werden ließ, sondern eher der Hass darauf, dass ich es schaffte, ihn so dermaßen ausrasten zu lassen, ausgerechnet ihn, der die Gelassenheit gepachtet hatte.
Er drückte immer fester zu und so sehr ich meinen Hals auch anspannte, ich konnte nicht länger dagegen halten und allmählich schwanden mir immer mehr die Sinne.
Ein dunkler Schleier aus Blut schob sich vor meine Pupille, dann verlor ich das Bewusstsein.

Als ich wieder zu mir kam, war ich alleine in der Zelle. Ich konnte kaum etwas erkennen, Blut aus einer Platzwunde an meiner Stirne hatte mir die Augen verklebt. Irgendjemand hatte mir die Handschellen abgenommen, was mir aus unerklärlichen Gründen überhaupt nicht geheuer war. Trotzdem war ich für den Moment dankbar, dass ich mich wieder halbwegs normal bewegen konnte. Ich kletterte stöhnend auf die Pritsche, mein Kopf schmerzte, als wäre er kurz davor, zu zerplatzen, ich fühlte mich noch immer benommen, also legte ich mich hin und rollte mich wie ein Embryo zusammen, denn mir war kalt.
Ob es an der Kältetherapie lag oder ob es wirklich kalt war, konnte ich nicht sagen, vielleicht hatte ich auch irgendwas in den Knochen stecken, jedenfalls fror ich erbärmlich und sehnte mich nach meinem Mantel, der irgendwo auf der Spitze des Temen ni Gru im Regen lag. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen...ich wollte meinen Bruder hassen, aber es ging nicht, ich machte mir zu viele Gedanken darüber, was sie gerade mit ihm anstellten...

Irgendwann öffnete sich die Zellentüre und Vergil wurde herein geschoben. Er sah schrecklich aus, die Kleidung im Arm stand er vor mir, sein nackter Körper war über und über mit frischen, tiefen Wunden übersäht. Ohne ein Wort zu verlieren stand ich von der Pritsche auf und ließ ihn sitzen, beobachtete schweigend, wie er sich kraftlos und mit zittrigen Fingern anzog und sich schließlich leise stöhnend auf dem Bett ausstreckte.
Wir sprachen kein Wort....ich kauerte mich in eine Ecke und hing meinen Gedanken nach, versuchte, sie zu ordnen, aber die Ereignisse waren zu verwirrend und mein Kopf dröhnte. Immer wieder kreiste ein wirrer Gedanke an Flucht durch mein Gehirn, aber ich kam zu keiner Antwort. Selbst wenn ich aus der Zelle entkommen würde, dann war da noch ein endloses Labyrinth von Gängen und Türen, die vielleicht nur Sephiroth öffnen konnte.
Trotzdem manifestierte sich nach und nach der Entschluss in meinem Kopf, ich wollte es versuchen.
Beim nächsten Mal, wenn sich die Türe öffnen würde, dann würde ich den Wärter überwältigen und fliehen...ich konnte einfach nicht tatenlos hier rumsitzen und Versuchskaninchen für einen durchgeknallten Psychopathen spielen.

Leider durchkreuzte dieser Psychopath schon wieder meine Pläne...denn als die Wärter nach endlosen Minuten tatsächlich erschienen, um mich für die nächste Runde abzuholen, und ich schon neben der Türe stand, um mir einen zu greifen, strömte plötzlich aus einer kleinen Öffnung an der Decke ein Gas hinein und machte mich bewegungsunfähig.
Die Wachen schleppten mich wieder ins Labor. Dort wurde ich auf eine fast senkrecht stehende Vorrichtung geschnallt, die Arme recht und links in Eisenschellen, die Füße und der Hals ebenfalls, so dass ich mich keinen Millimeter bewegen konnte. Der Raum war steril, überall an der Decke hingen grelle große Leuchten, die jeden Zentimeter in dem Raum erhellten. Das Licht schmerzte in meinen Augen, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was mich hier erwarten sollte, denn ich würde eine Prozedur über mich ergehen lassen müssen, die an Schmerzen durch kaum etwas zu überbieten war.
Ein dichter Knebel sorgte dafür, dass kein Schrei meinen Mund verließ und sie spritzten mir eine Flüssigkeit in die Venen, die scheinbar meine Sensibilität um ein Vielfaches steigerte und verhinderte, dass ich der Tortur durch eine Ohnmacht entkam.
Mit diversen Instrumenten testeten sie meine Reflexe, meine erhöhte Regenerationsfähigkeit und meine Schmerzgrenze, stachen, schnitten und rissen immer größer werdende Löcher in meinen Körper. Das Drama zog sich solange, bis die Regenerationsfähigkeit nachließ und die Wunden sich nicht mehr schlossen. Anschließend wurde ich stoßweise unter Strom gesetzt. Daran erinnere ich mich zum Glück kaum noch, nur der Geruch meines verbrannten Fleisches und des kochenden Blutes hängt mir heute noch in der Nase.
Was danach noch passierte, weiß ich nicht mehr, irgendwann hatte sich mein Gehirn zum Glück abgeschaltet und sendete keine Schmerzreize mehr aus. Ein Umstand, der den Forschern sichtlich Freude zu bereiten schien und sie in ihren Forschungen bestätigte.
Eine ganze Weile hing ich halbtot in der Vorrichtung, um mich herum lief ein Film ab, den ich nur am Rande wahrnahm. Sie werteten ihre Ergebnisse aus, diskutierten aufgeregt....und ließen mich völlig unbeachtet, wofür ich ihnen mehr als dankbar war, denn ich riss mich nicht besonders um ihre Aufmerksamkeit, blutete lieber still vor mich hin.
Schließlich erschien Sephiroth persönlich auf der Bildfläche. Er betrachtete mich sorgfältig, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er sich wirklich für meinen Zustand interessierte. Was ihn interessierte, waren die Ergebnisse, die ihm die Forscher präsentierten, und die ihn offensichtlich fröhlich stimmten.
Ich konnte mir das alles nicht erklären. Waren die Forscher denn blind? Sahen sie nicht, dass ich nichts mit Sephiroth und dieser Jenova gemeinsam hatte?
Ich hätte ihm so gerne gesagt, wer mein Vater war und dass ihre Ergebnisse deshalb so ungewöhnlich ausfielen, aber erstens biss ich noch immer auf den Knebel und zweitens hätte mir vermutlich sowieso keiner zuhören wollen. Alle waren viel zu sehr mit sich und den Resultaten beschäftig.
Nach endlosen Minuten machte man mich von der Folterbank los und schleppte mich wieder in die Zelle. Ich war zu erschlagen, um selber gehen zu können, also verschob ich den Plan mit der Flucht auf Weiteres...
So, jetzt aber endlich!!

Ich muss zugeben, ich komm auf den düsteren Style hier irgendwie gar nicht klar, aber ich habs mir ausgedruckt und im Bett gelesen. Tongue


Also, wo fang ich an ... überleg
Machen wir es so, wenn du ne ganz ausführliche Analyse haben willst, sag bescheid, dann mach ich das per PN morgen. ^2^
Ansonsten :

Ich bin ehrlich, es ist ein bisschen zwiegespalten in mir. Was den Schreibstil angeht, find ichs klasse, absolut. Besonders der Anfang im Präsens und den Wechsel zur Vegangenheitsform, als Dante anfängt zu berichten, gefällt mir sehr gut.
Auch Trish, die ich ja gar nicht kenne, passt dort gut rein.

Was die Geschichte an sich angeht, so hab ich das Problem, dass ich DMC null kenne ... nur ein bisschen vom hier mitlesen, von deiner Seite, ein paar Fanfictions (die allerdings mit anderen Dingen zu tun hatten ... *hust* Bluerozea).
Sprich die Situation, die du beschreibst, kenn ich nur von Videos anschauen usw .... und es ist natürlich verdammt schwer, gerade bei einem Crossover von zwei so bekannten Stories den Nerv der Leute zu treffen, zB bezüglich Sephiroth, Sprache, Wortwahl usw.

Was ich sehr genial fand, war dieser Satz hier :

Zitat:Langsam wurde mir der Kerl unheimlich. Ich kam mit jedem Gegner klar, auf die eine oder andere Art, aber Psychopathen hatten die dumme Angewohnheit, unberechenbare unlogische Manöver zu starten, die einen aus dem Konzept brachten.

Sowas ist perfekt, genial ausgedrückt und sehr treffsicher, was seinen Charakter angeht. DAS ist mein Sephiroth, wie ich ihn sehe, absolut.

Hingegen, bei sowas :

Zitat:„den Ruf von Mutter....sie ruft uns zu sich...sie ruft alle ihre Kinder“

Da bin ich mir einfach nicht sicher, weil Sephiroth bei mir eben der Chef ist und Jenova nur sein Instrument ... da sein Geist noch zorniger ist und ihren beherrscht ... Es erinnert mich in dem Fall eher an Kadaj - und den kann ich gar nicht leiden! Traene
Aber das nur als zwei Beispiele mal, ansonsten würd die Liste hier sehr lang werden. ^2^


Was die Versuche angeht : Die Idee ist fein, liegt ja auf der Hand, dass Seppel sich Gedanken macht, wo die beiden Weißhaarigen herkommen. grins
In dem Zusammenhang fand ich auch diesen Satz super genial verpackt :

Zitat:Vergils Augen bohrten sich in seine, Sephiroth erwiderte seinen Blick, sie fochten ein stilles Duell aus...aber ich konnte es sehen, die unsichtbare Kraft, die in ihren Blicken lag, es war nicht Vergil gegen Sephiroth, es war Jenova, die gegen Sparda in den Ring trat....eine unheimliche Stille lag über der Szene, nur der Regen prasselte nach wie vor auf den glatten Stein des Turms...

Das gibt einen Kick, löst die Geschichte von den einzelnen Personen los und hebt sie höher, in Gefilde, die von Menschen/Dämonen/Klonen nicht mehr erreicht werden können, zeigt den Hintergrund, gibt insgesamt eine gute Tiefe. In diesem Moment ist es nicht mehr irdisch, es wird zu einem weltbestimmenden Schicksal durch die beiden starken Wesen Sparda und Jenova ...
Es könnte aber mehr davon sein. Vielleicht mehr Gedanken diesbezüglich von Dante oder so ...

Und da ist eben wieder mein persönliches Problem dabei :
Dante ist schwerstens verletzt (gut, wie gesagt, ich kenne ihn im Grunde nur von dir, nicht aus dem Game, weiß nicht wie es dort ist mit Wunden und Heilkräften ect., vielleicht fällt es mir deshalb etwas schwer ... ).
Er denkt folglich sehr viel über seinen Zustand nach, macht sich Gedanken darüber ect. auch wie er entkommen kann, aber ich finde, die eigentliche Story (Klone, Dämonen/Hölle und Sephiroth/Jenova) rückt dadurch etwas in den Hintergrund ....

Gut, ich muss auch gestehen, dass ich in meinem eigenen Leben genug Blut und Schmerz hab, dass ich vielleicht gerade in Gesichten eben weniger darüber schreibe, es sei denn ich muss was verarbeiten damit ....
Aber es gibt (mir persönlich) eben einfach keinen wirklichen Kick ...
Ich mag es zB, wenn sich die Dinge hinauszögern und am Ende, dann was dramatisches passiert, wegen mir auch mit Blut und Schmerz, aber eben nicht als Grundlage ... da bekomm ich so schnell dieses "unrealistische" Gefühl in mir ... ja, ich weiß, ich bin auch extrem auf "real" in dieser Hinsicht, also ich schließe nicht aus, dass das auch was von mir persönlich ist, ich wills jedenfalls nicht verallgemeinern, aber einfach mal als offene Meinung.

Ich denke, wenn du diese Dinge eher nur andeuten würdest, um dann am Ende einen fetten Klotz an Schmerz, Kampf und Leid reinzuhauen, hättest du eine größere Steigerung drin, als wenn es schon damit losgeht. ^2^

Joa, aber das mag, wie gesagt, auch nur meine Meinung sein. Traene


Ansonsten : bitte mach weiter! Egal was am Ende draus wird, oder ob du es als Grundlage für eine Änderung/Erweiterung einer Idee nutzt. Aber die Story an sich ist es wert verfolgt zu werden, weil sie logisch und schlüssig ist - und Crossovers sind eh genial!


freu
^2^ erstmal danke für dein Feedback. Ist irgendwie immer ein komisches gefühl, wenn man nur so vor sich hinschreibt und nicht weiß, obs überhaupt wen interessiert ^^"
Wenn du ausführlicher drauf eingehen möchtest (wobei ich das schon recht ausfürhlich fand) immer her damit.
aber ich geh trotzdem schonmal kurz auf ein paar Points hier ein:
Aya Silberfuchs schrieb:So, jetzt aber endlich!!

Ich muss zugeben, ich komm auf den düsteren Style hier irgendwie gar nicht klar, aber ich habs mir ausgedruckt und im Bett gelesen. Tongue
zum Storylesen ist der auch nix hab ich festgestellt o.O

Zitat:Da bin ich mir einfach nicht sicher, weil Sephiroth bei mir eben der Chef ist und Jenova nur sein Instrument ...
da hatte ich die Szene aus dem Reaktor im Kopf, als er sich den Kopf holt, da faselt er auch son sentimentalen Quark...daher ^^" aber generell seh ich ihn auch lieber als Macher, wobei er ja eigentlich "nur" das Opfer seiner Erbmasse ist und insofern doch Jenovas Marionette....aber lassen wirs mal dabei freu
seine Priorität ist hier eben die Vereinigung, und da gehört Mutter eben dazu...oder so.

Zitat:Dante ist schwerstens verletzt (gut, wie gesagt, ich kenne ihn im Grunde nur von dir, nicht aus dem Game, weiß nicht wie es dort ist mit Wunden und Heilkräften ect., vielleicht fällt es mir deshalb etwas schwer ... ).
Er denkt folglich sehr viel über seinen Zustand nach, macht sich Gedanken darüber ect. auch wie er entkommen kann, aber ich finde, die eigentliche Story (Klone, Dämonen/Hölle und Sephiroth/Jenova) rückt dadurch etwas in den Hintergrund ....
die kommt auch noch dran, keine Sorge, es baut sich aber etwas auf, was man jetzt noch nicht vermutet, nur soviel dazu: Das Spiel, also DMC3 heißt ja "Dantes Erwachen" und im Orginal bekommt er am Ende der Mission eben seine Teufelskraft...nunja...lass dich überraschen, ich will jetzt auch nicht zuviel spoilern ^^
aber nochmal zum Spiel, da ist tatsächlich so, dass er innerhalb von ein paar Minuten nach seiner Ermordung wieder lebt, insofern ist das nicht so ganz leicht, das in einen halbwegs realistischen Rahmen zu packen ^^"

Zitat:Ansonsten : bitte mach weiter! Egal was am Ende draus wird, oder ob du es als Grundlage für eine Änderung/Erweiterung einer Idee nutzt. Aber die Story an sich ist es wert verfolgt zu werden, weil sie logisch und schlüssig ist - und Crossovers sind eh genial!

Aye Sir freu
Cerberus schrieb:§*vor Dantes auf die Knie fällt und ihn anbetet* sabber
alleine DAS war die Sache schon wert Bluerozea

und zur Belohnung gibts hier auch nochmal die Skizze dazu, ist noch nicht ausgereift und fertig, aber wer weiß, wann ich die fertig habe ^^"

http://www.siteupload.de/p567265-sephiro...iljpg.html
*Dante mal sanft in die Rippen stubs und an das Aye Sir erinner* Tongue

Da ich grad eh auf Story bin ... (was 'ne Droge btw. !!) dachte ich, 'erwähn's mal ...'

Wenn es sich verloren hat egal, ansonsten vielleicht als eine kleine Suggestion. ^^

Du könntest natürlich auch einen Teil ausklammern, in einen du weißt schon Bereich verschieben und einen kleinen Fuchs sehr glücklich machen. :sunglasses:
*lach*
Na, mir war grad so nach in Erinnerungen schwelgen, was soll's. Und ich brauch mal wieder war schmutziges, zwei Monate Abstinenz vertrag ich einfach nicht ... grr <-- Gruß von oben ^^


Edit: Hab im Nachhinein jetzt deinen Beitrag im "Schreiben-na klar" gesehen ... war mein Post was zu vorschnell hier, aber ich lass ihn dennoch mal so stehen, als kleines hab's nicht vergessen. Wink
Aya Silberfuchs schrieb:Wenn es sich verloren hat egal, ansonsten vielleicht als eine kleine Suggestion. ^^
nee, ist nicht verloren, hängt noch immer als Gedankenfurz in meiner Kleinhirnrinde ^^, aber du weißt ja, Ferienzeit ist Kindertötzeit öhm...Storypausenzeit....

Zitat:Du könntest natürlich auch einen Teil ausklammern, in einen du weißt schon Bereich verschieben und einen kleinen Fuchs sehr glücklich machen. :sunglasses:
*lach*
ohja, sehr gute Idee Bluerozea
wie gesagt, es ist nichts verloren und es geht hier auch weiter, die Frage ist nur wann ^^"

und danke für den Stubs Knuffel
so, da ich im RPG eh in der Warteschleife hänge, gehts eben hier mal wieder etwas weiter Bluerozea

Die Stahltüre fiel mit einem lauten Klacken hinter mir ins Schloss, erschöpft wankte ich an Vergil vorbei zum hinteren Teil der Zelle, und ließ mich dort in einer Ecke nieder. Er sah mir hinterher, beobachtete mich, wie ich versuchte, eine halbwegs schmerzfreie Position einzunehmen, ich konnte seinen Blick spüren, aber ich hatte im Moment nicht das Bedürfnis, mich mit ihm zu streiten, also vermied ich den Blickkontakt und starrte verbissen die gegenüberliegenden Wand an. Vergil hatte sich scheinbar wieder einigermaßen erholt. Das war der Vorteil unseres dämonischen Blutes, wo normale Menschen wochenlang im Krankenhaus liegen mussten, das handelten wir innerhalb weniger Minuten ab. Dennoch machte auch ihm die Folter mehr zu schaffen, als es normal gewesen wäre und seine Wunden bluteten teilweise noch immer, hatten den Stoff seiner Kleidung rot getränkt und er hielt sich die verletzten Stellen mit seiner Hand als er sich jetzt stöhnend aufsetzte.
Eine Zeit lang saß er nur da und kämpfte damit, die Haltung zu bewaren, ich beobachtete seine Bewegungen aus dem Augenwinkel, immer wieder sah er zu mir rüber und ich rechnete jeden Moment mit einer Attacke seinerseits. Aber er war scheinbar selber nicht in Stimmung sich auf Handgreiflichkeiten einzulassen, was ihn aber nicht davon abhielt, mich seine Verachtung spüren zu lassen
„da hast du uns ja eine schöne Sache eingebrockt“
sagte er nach einer Weile vorwurfsvoll, ich reagierte nicht...was sollte ich dazu auch sagen?
Der Satz blieb minutenlang unbeachtet im Raume stehen, bevor Vergil wieder das Wort ergriff
„Was tust du überhaupt da unten?!“
Ich sah ihn fragend an, verstand nicht ganz den Sinn seiner Worte, spürte nur die Verachtung in seiner Stimme, vielleicht war ich zu sehr damit beschäftigt, meinen Schmerz nicht laut heraus zu schreien.
„Feigling!...wo ist deine Selbstachtung geblieben?!“
fuhr er fort
„Wo ist dein Stolz? Deine vorlaute Klappe? Hmm? Du kriechst auf dem Boden wie ein Wurm....du bist erbärmlich, Dante“
Meine Selbstachtung....die hatte man soeben aus mir heraus geschnitten. Jedenfalls fühlte ich mich so...und auch wenn der Spott meines Bruders sich wie ein Feuer in mein Herz brannte, so hatte er doch recht und ich wusste, dass es an der Zeit war, sich gegen diese Demütigungen zu wehren.
„Gib mir etwas Zeit.....“
keuchte ich schwer, denn jeder Atemzug, jede Bewegung war ein dermaßen schmerzhafter Akt, dass es mir den kalten Schweiß aus den Poren spülte....
„Zeit? Wie lange denn? Bis die uns zur nächsten Versuchsreihe abholen? Wir werden hier verrecken....wenn uns nicht bald was einfällt“
Ich teilte Vergils Befürchtungen ohne Abstriche, fühlte mich aber bei weitem nicht in der Lage, irgendetwas dagegen zu unternehmen.
„wenn du nur einmal zu der Kraft stehen würdest, die in dir steckt....“
hörte ich meinen Bruder nach einigen Minuten sagen, ich hob den Kopf und sah ihn an. In seinen Augen lag ein unheimliches Glitzern, ein Blick, den ich bis dahin noch nie bei ihm gesehen hatte.
„Was meinst du damit?“
wollte ich wissen, hatte aber gleichzeitig die Befürchtung, dass mir seine Antwort nicht gefallen könnte
„was ich damit meine? Erzähl mir nicht, dass du das nicht weißt! Das Erbe deiner Herkunft, deine dämonischen Kräfte, den Teufel in dir, den meine ich.“
Ich sah Vergil verwirrt an, denn ich konnte seine Worte nicht einordnen. Sicher wusste ich, dass ich anders war, als andere Menschen, schließlich hatte man mir das gerade mehr als eindrucksvoll bewiesen, aber Vergil sprach von etwas anderem und ich ahnte, dass es etwas Magisches, und etwas sehr Mächtiges war.
Er schüttelte enttäuscht den Kopf, als er mein ratloses Gesicht betrachtete
„Du weißt es wirklich nicht, oder?.....Dante, du bist eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Ich bin nur froh, dass Vater das nicht mit ansehen muss.“
Verächtlich wendete er sein Gesicht von mir ab und starrte auf die schwere Stahltüre, hinter der ein dumpfes Stimmenwirrwarr zu hören war, ich sah betroffen zu Boden.
„Wie auch immer, deine, nein unsere Teufelsform ist die einzige Möglichkeit, dieser Hölle hier zu entkommen, du solltest dich also langsam an den Gedanken gewöhnen, sie auch zu benutzen“
fügte er hinzu, ohne die Türe aus den Augen zu lassen.
„Benutzen? Was denn? Und wie?“
ich zuckte hilflos mit den Schultern, er atmete genervt und hob die Augenbrauen, dann sah er mich an wie ein Kind, das zum hundertsten mal die selbe Frage stellt
„soll ich dir jetzt auch noch erklären, wie man atmet?“
antwortete er gereizt und rieb sich mit den Zeigefingern die Schläfen
„spürst du sie denn nicht wenigstens? Merkst du nicht, wie sie in dir durchbrechen will?“
wieder zog ich die Schultern nach oben, und wieder schüttelte Vergil enttäuscht den Kopf und wendete sich ab
„unglaublich, dass wir vom selbem Vater abstammen....“
murmelte er in sich hinein und fixierte wieder die Türe, hinter der sich etwas zusammen zu brauen schien. Ich beachtete jedoch nicht, was sich dort draußen tat, immer wieder gingen mir Vergils Fragen durch den Kopf, und ich ahnte dass ich der Antwort darauf näher war, als mir lieb war. Ich hatte sie schon oft gespürt, diese Kraft, die so unkontrolliert nach außen brechen wollte, jedes Mal, wenn ich am Ende meiner Kräfte war, wenn mein Limit erreicht war, wenn ich das Gefühl hatte, sterben zu müssen, dann war da etwas in mir, etwas Dunkles, Unheimliches, ein Gefühl, das mir schon als Kind eine Heidenangst eingejagt hatte, welches ich schon in diesem zarten Alter immer unterdrückt und bekämpft hatte...so erfolgreich bekämpft hatte, dass ich es letztendlich verdrängt und in den tiefsten Abgrund meiner Seele verbannt hatte.
Eine unheimliche Macht, die in mir schlummerte, die mir kalte Schauer über den Rücken jagte, wenn ich nur kurz daran dachte. Ich war froh, dass ich die Kontrolle darüber hatte und diese aufzugeben war das Letzte, wonach mir jetzt war.
Vorsichtig musterte ich Vergil, der hinter der Fassade seiner aristokratischen Haltung seine Nervosität kaum verbergen konnte, jedenfalls nicht vor mir. Immer wieder sah er besorgt zur Türe, jeden seiner Muskeln bis aufs Äußerste gespannt, wie ein Raubtier wenn es seine Beute im Visier hatte.
Das Klicken eines Mechanismusses ließ meinen zerschlagenen Körper zusammen zucken, Gas strömte in die Zelle und meine Sinne vernebelten sich. Ich konnte gerade noch sehen, wie Vergil bewusstlos in sich zusammen sackte, dann wurde mir ebenfalls schwarz vor den Augen.
hey Dante das ist echt toll was du da machst. schreib bitte mal weiter wenn deine kreative ader mal wieder bock hat. ist echt interessant das Sephi die beiden für jenova-klone hält.Smile
Jajjajja! Weiterschreiben Weiterschreiben bitte!
*freuefreu*
Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in einem düsteren Gang, dessen Ausgang in eine Art Kampfarena führte. Man hatte mir die Fesseln abgenommen und meine Wunden notdürftig versorgt, ich betrachtete meine Umgebung skeptisch. Der achteckige Platz war umsäumt mit hohen Mauern in denen überall vergitterte Tore eingelassen waren, ähnlich der Arena eines Amphitheaters. Der Gang führte zur einen Seite ins Innere der Mauer oder wohin auch immer, das konnte man nicht sehen, denn es lag im Dunkeln und war durch Gitter versperrt, die andere ebenfalls vergittere Seite führte in die Arena.
Schließlich öffnete sich der Käfig zur Arena hin und ein Soldat bohrte mir durch die Gitterstäbe eine Lanze in die Rippen, um mir klar zu machen, dass ich mich auf das Schlachtfeld begeben sollte.
Ich war noch immer benebelt von der Gasdusche und mein Schädel brummte wie ein Bienenschwarm, auch war mein Körper noch immer von zahlreichen Wunden übersäht und der erlittene Blutverlust machte sich in einer unpassenden Müdigkeit bemerkbar, doch das schien hier niemanden auch nur im Geringsten zu interessieren, also torkelte ich unbeholfen in die Mitte des Platzes und fragte mich, ob man jetzt allen Ernstes irgendeine Art Kampf von mir erwarten wollte.
Am anderen Ende der Arena öffnete sich nun ebenfalls eine Gittertüre und ließ eine Horde blutrünstiger Monster herein, die natürlich nicht lange zögerten und auf mich zustürmten. Sie ließen sich auch nicht lange bitten, sondern trümmerten mit allem was sie zu bieten hatten auf mich ein. Es dauerte nicht lange, da lag ich auf dem Boden und hielt schützend meinen Arm über den Kopf, um die Schläge und Bisse abzuwehren, was natürlich nicht viel half. Plötzlich verschwanden die Monster wieder in ihrem Käfig und ein paar Männer in Arztkitteln machten sich an mir zu schaffen. Ich spürte einen Einstich in meinem Hals, kurz war es dunkel um mich herum, dann strömte Adrenalin durch meine Adern und betäubte den Schmerz und die Müdigkeit.
Wie von einer Tarantel gestochen sprang ich auf und versuchte, einen der Weißkittel zu fassen zu kriegen, doch die hatten zu meinem Bedauern rechtzeitig das Weite gesucht. Stattdessen scharte sich nun wieder das Monsterpack um mich herum und wollte weiter spielen. Ich betrachtete die frischen Bisswunden an meinen Armen und spürte den Blutrausch durch meine Adern pulsieren, also nahm ich die Herausforderung ohne zu zögern an und nahm mir ein Viech nach dem anderen vor, riss ihnen mit bloßen Händen die Glieder aus den Körpern, trat ihre Schädel ein, dass es nur so von Blut und Innereien um mich herum wimmelte. Als der letzte Gegner meiner Rage zum Opfer gefallen war und ich den unsichtbaren Zuschauern einen enttäuschten Schrei entgegen schmetterte, öffnete sich die nächste Türe und ließ einen neuen Gegner aufs Schlachtfeld. Es handelte sich bei ihm um eine mir bis dahin unbekannte Rasse, eine gepanzerte Echse, die völlig unter Strom zu stehen schien, was mich beim ersten Körperkontakt ein paar Meter durch die Luft schleuderte. Ich hatte keine Distanzwaffen und im ersten Moment war ich mit der Situation hoffnungslos überfordert. Dann aber ging ich zu einer defensiven und provokanten Strategie über. Ich ließ ihn angreifen und wich aus, was blieb mir auch anderes übrig. Immer wieder sorgte ich dafür, dass er seine Blitze auf mich abfeuerte, um ihnen im letzten Moment auszuweichen. Natürlich gelang mir das nicht jedes Mal und das Spiel schien kein Ende zu nehmen, je länger es dauerte, um so öfter kassierte ich einen Treffer, doch dann war seine Energie aufgebraucht und er war angreifbar, vielleicht hatte ich auch nur Glück, doch ich nutzte diesen Moment aus, um ihm eine deftige Packung zu geben und als ich mit ihm fertig war, raffte er sich zu einem kurzen und letzten Energiestoß auf, doch der Schuss ging nach hinten los und riss ihn auseinander.
Nach diesem ermüdenden Kampf war ich bedient, mein Bedarf war gestillt und die Spritze verlor langsam ihre Wirkung, aber an eine Verschnaufpause war nicht zu denken, denn schon wieder öffnete sich eine der Türen und ließ ein Rudel Höllenhunde in die Arena.
In dem Moment, als die Höllenbrut auf mich zu galoppierte wurde mir klar, dass ich es wieder nicht schaffen würde. Ich wehrte mich noch, so gut es ging, aber der Kampf gegen den Blitz hatte mich schon zu sehr geschwächt. Immer wieder ging ich zu Boden, immer wieder rappelte ich mich auf, um weiter zu kämpfen, aber je mehr Gegner ich zur Hölle schickte, um so mehr wurden wieder in den Ring geschickt. Irgendwann stand ich mit dem Rücken zur Wand, hatte einen der Dämonen an seinem Bein gepackt und schleuderte ihn vor mir hin und her, um die Angriffe der Anderen abzublocken, aber es waren zu viele und ich am Ende meiner Kräfte. Langsam ließ ich meinen Arm sinken und war bereit, meinem Schicksal ins Auge zu sehen, als sich plötzlich jemand verwegen kämpfend einen Weg durch die Menge der Gegner bahnte.
„was ist los mit dir, Dante? Machst du schon schlapp?“
hörte ich meinen Bruder spotten. Auch er war unbewaffnet und nur mit seiner Hose bekleidet, und der Spott verbarg nur unzureichend, seine eigene Unsicherheit. Aber immerhin hatte er es geschafft, die Horde der Dämonen zur Hölle zurück zu schicken. Mit dem Handrücken wischte ich mir das Blut aus den Augen und murmelte was vor mich hin, aber viel Zeit für eine Unterhaltung blieb uns nicht, denn von irgendwoher flog ein Paar Schwerter auf das Schlachtfeld und wieder öffnete sich ein Tor, welches ein paar wütenden Gegner den Weg frei machte.
Fast gleichzeitig stürzten Vergil und ich zu den Waffen, die zwar um Einiges unter unsere Würde, doch in diesem Moment weitaus besser, als nichts waren. Ich erwischte ein Krummschwert, eine Art Säbel, Vergil einen plumpen Zweihänder, mit dem er jetzt wie mit einem Windmühlenflügel um sich schlug. Auch ich ließ den Angreifern keine Chance auf einen fairen Kampf und ließ ihre Knochen nur so um mich herum tanzen. Diese Runde ging eindeutig an uns, genau wie die Nächste und die Übernächste.
Wir kämpfen Seite an Seite und wir hatten plötzlich das Gefühl, unbesiegbar zu sein. Doch der nächste Gegner stellte unseren Kampfgeist bis aufs Äußerste auf die Probe. Es war eine Kreatur, wie ich sie weder zuvor, noch danach irgendwo gesehen habe. Das Wesen rollte in die Arena, wie ein überdimensionaler Fußball, dieser Ball entpuppte sich plötzlich als ein großer, finster dreinblickender Kopf, der sich mit Hilfe seiner langen, schwarzen Haarstränen vorwärts bewegte. Die Haarstränen glichen eher Tentakeln oder kopflosen Schlangen und glänzten je nach Lichteinfall wie grüne Jade.
Leider blieb mir nicht viel Zeit, diese Kreatur weiter zu bewundern, denn sie wartete nicht lange auf einen Angriff von uns, sondern schoss plötzlich mit einer unnatürlichen Geschwindigkeit auf uns zu und nutzte ihre Tentakeln, um uns zu Fall zu bringen, zu fesseln und um uns dann damit auszupeitschen. Nur mit Mühe konnten wir diesem Hinterhalt der Umklammerung entgehen, und gingen erst einmal auf Abstand. Doch das Untier war verdammt schnell, sodass wir gezwungen waren, in ständiger Bewegung zu bleiben, um nicht in seine Tentakeln zu geraten. Aber auch das Ausweichen wurde zur Belastungsprobe, da der Kopf nun anfing, tödliche Laserstrahlen aus seinen Augen zu schießen, und zwar so flächendeckend, dass kaum ein Fleckchen der Arena Schutz bot.
Zum Glück waren wir ja zu zweit, so dass es uns irgendwann gelang, den Kopf abzulenken, und von hinten anzugreifen. Vergil war also derjenige, der ihn mittels seine Teleportation ablenkte und ich setzte ihm von hinten zu, gab alles was ich hatte, und als das Schwert nach den ersten Schlägen zu Bruch gegangen war, denn der Schädel war unglaublich hart und die Haare schienen aus einem steinähnlichen Material zu sein, schlug ich mit den Fäusten und Füßen zu.
Nach drei oder vier von diesen Attacken hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass ich damit etwas ausrichten konnte, und Vergil und ich hatten schon mehr Treffer kassiert, als gut für uns gewesen wäre, aber es war die einzige Chance, die wir sahen, um weiter zu machen. Also setzte ich zu einer erneuten Attacke an, und bearbeitete den Kopf so wütend, dass ich nicht merkte, dass ich in den Laserstrahl geriet und dabei seine Augen erwischte. Mit einem schrillen Schrei zog sich das Monstrum zurück, es hatte die Augen geschlossen und schien zum erstenmal wirklich verletzt zu sein.
Wie auf Kommando stürmte Vergil auf den Kopf zu und schlugen mit aller Kraft auf es ein.
Verzweifelt versuchte sich das Geschöpft aus dem Angriff heraus zu winden, schlug blind mit seinen Tentakeln um sich, doch er ließ sich davon nicht abhalten und bearbeitete den Kopf, bis er regungslos liegen blieb.
Erschöpft und blutüberströmt hatte ich Vergils Kampf verfolgt, ich war selber nicht mehr in der Lage dazu gewesen, da sich die Laserstrahlen an mehrere Stellen in meinen Körper gebrannt hatten und dort klaffende Wunden hinterlassen hatten. So stand ich keuchend inmitten der Arena, hielt den Arm auf meine Eingeweide und hoffte, dass der Kampf nun endlich vorbei war, aber da hatte ich mich wohl zu früh gefreut, denn plötzlich zog sich ein dumpfes Grollen durch den Untergrund der Arena und unter dem Kopf wuchs ein Körper heraus, der ungefähr zehnmal so groß war, wie ein Mensch und mit seinen Schultern an die Decke stieß.
Der Gigant ließ sich jedoch nur einmal in seiner vollen Größe sehen, denn durch seine Blindheit war sein zwar muskulöser doch unbedeckter Körper uns nahezu schutzlos ausgeliefert. Also verschwand er wieder zur Hälfte im Untergrund und versuchte nun, uns mit seinen Händen zu fangen. Das Spiel ging weiter, und das, obwohl wir bereits lange am Ende waren.
Müde flüchtete ich vor seinen Fäusten, während Vergil, der sich noch halbwegs auf den Beinen halten konnte, diese mit seinem Schwert bearbeitet.
Irgendwann verlor ich das Bewusstsein und ich weiß bis heute nicht, wie Vergil es gelungen war, dieses Monster zur Hölle zu schicken. Jedenfalls hatte er es besiegt, denn als ich wieder zu mir kam, war außer ihm keiner mehr in der Arena zu sehen. Aber auch Vergil war schwer gezeichnet von diesem Kampf und kniete erschöpft im Sand, einige Meter neben mir, und in diesem Moment war mir klar, dass wir keinen weitere Kampf mehr überstehen würden.

Aber unser Kidnapper hatte wohl noch nicht vor, die Versuchsreihe abzubrechen. Plötzlich öffnete sich eine Luke mitten im Boden und eine Art Brunnen schob sich aus der Versenkung in die Höhe. Wasser, oder etwas, das so aussah wie Wasser plätscherte verlockend über seinen Rand und ergoss sich in den trockenen Sand der Arena. Ich war zu schwach, um mich gegen diesen verlockenden Anblick zu wehren, die ausgetrocknete Kehle schrie nach Flüssigkeit, also robbte ich auf allen Vieren zu dem mysteriösen Brunnen und trank gierig davon.
Das Wasser schmeckte süß und erfrischend und augenblicklich breitete sich eine angenehme Kraft in mir aus. Die Wunden hörten auf zu bluten und begannen sogar zum Teil, sich zu schließen. Ich wollte mehr davon trinken, aber der Brunnen verschwand auf genauso seltsame Weise, wie er gekommen war und ließ Vergil und mich auf dem Schlachtfeld allein.
Erst passierte nichts, es war mucksmäuschenstill in der Arena, so still, dass nur noch der schwere Atem zu hören war, der sich aus unseren erschöpften Lungen presste. Fragend sahen wir uns an, keiner von uns hatte noch das Verlangen, weiter zu kämpfen, auch wenn der Brunnen uns einen Teil unserer Lebensenergie wieder gegeben hatte, aber es war eben nur ein kleiner Teil, und wir waren des Kämpfens müde.
Vergil ging gereizt auf und ab, ihn machte die Warterei nervös. Ich saß noch immer an der Stelle, an der eben noch der Brunnen gestanden hatte und hatte das Gefühl, dass irgendetwas unter mir brodelte, oder war es ein dumpfes Stimmengewirr? Als ich mein Ohr schließlich auf die Luke legte, um das Grummeln zu analysieren, schmetterte plötzlich eine laute Stimme in meinen Gehörgang, so dass mir leicht schwindelig wurde.
„Was steht ihr da so rum? Kämpft!“
Wir sahen uns erstaunt an, es war kein Gegner weit und breit, also gegen wen sollten wir kämpfen? Die Stimme, die aus der Luke zu kommen schien, beantwortete unsere fragenden Gesichter mit dem nächsten Satz
„der Sieger wird frei gelassen!“
Das war es also, wir sollten aufeinander losgehen, logisch, man wollte wissen, wer der Stärkere ist.....als ob das nicht offensichtlich war...
„warum lassen sie dich nicht direkt gehen?“
fragte ich Vergil, der nur mit den Schultern zuckte.
„vielleicht steckt ja mehr in dir, als du denkst. Ich sagte es ja, nutze deine Kräfte, nutze sie jetzt, denn ich werde nicht zögern, dich zu töten.“
Antwortete er nach einer Weile und nahm sein Schwert wieder in die Hand
„Merkst du denn nicht, dass es eine Falle ist? Glaubst du wirklich, die lassen dich dann frei? Dann bist du naiver, als ich dachte“
„Mag sein, aber du hast ja sowieso keinen besseren Vorschlag, oder?“
„Doch, wir kämpfen einfach nicht, was wollen sie dann machen?“
Vergil schüttelte den Kopf und kam mit gezogenem Schwert auf mich zu
„tut mir leid, Dante, aber ich habe wirklich keine Zeit, das Ganze hier auszusitzen. Wenn es eine Falle ist, habe ich Pech gehabt, und wenn nicht, bist du mir wenigstens nicht mehr im Weg. Also steh auf und kämpfe! Oder soll ich dir gleich den Gnadenstoß verpassen?“
Die Klinge seine Schwertes lag schwer auf meiner Brust und ich wusste, dass er seinen Worten Taten würde folgen lassen, er hatte mich ja erst vor einigen Stunden erstochen. Waren es Stunden? Oder vielleicht doch schon Tage? Ich hatte den Sinn für Zeit verloren, aber für Vergil schien sie aus einem mir unbekannten Grund irgendeine Bedeutung zu haben.
„Was kann denn so dringend sein, dass du deinen eigenen Bruder dafür töten willst“
„das geht dich nichts an, und ich brauche keinen Grund, um dich zu töten.“
„es geht um Mutters Amulett, stimmts?“
das war die einzige Erklärung, es musste etwas mit dem Amulett zu tun haben, aber ich wusste einfach nicht was, und warum die Zeit drängte. Letztendlich war das aber auch nicht wichtig, denn abermals schallte die Stimme ungeduldig durch die Arena
„Kämpft endlich, oder wir werden euch einer weiteren Versuchsreihe unterziehen, die ihr möglicherweise beide nicht überleben werdet“
Tolle Aussichten waren das, entweder ich starb hier durch meinen Bruder, oder gleich auf unbekannte höchstwahrscheinlich sehr qualvolle Weise.
„Also los, dann stech endlich zu, worauf wartest du noch“ sagte ich und blieb sitzen.
„Zeig wenigstens ein bisschen Würde und steh auf“ flüsterte Vergil mir zu, da es ihm offensichtlich unangenehm war, dass ich unbewaffnet und ohne Deckung zu seinen Füßen kniete.
„Wenn du Würde hättest, würdest du nicht gegen einen Unbewaffneten dein Schwert erheben“
entgegnete ich ihm schroff und stand auf.
Eine Weile sahen wir uns in die Augen und ich versuchte, in seinen vergeblich so etwas wie Menschlichkeit zu finden, aber wenn sie da war, dann verstand er es gut sie zu verbergen.
„Von mir aus“
sagte er plötzlich und warf sein Schwert beiseite
„prügeln wir uns eben“ fuhr er fort und tänzelte fäusteschwingend um mich herum.
„Wie du meinst“ erwiderte ich und gönnte ihm einen ersten Schlag in die Seite. Vergil ließ sich davon nicht aufhalten und konterte gleich mit einer ganzen Reihe von Schlägen und Tritten. Doch je mehr er austeilte um so wütender machte mich die Tatsache, dass er wirklich dachte, er könne so dieser Hölle entkommen. Und je wütender ich wurde, um so heftiger entbrannte der Kampf, aber dieses Mal war es mein eigenes Adrenalin welches mich so heftig auf Vergil einschlagen ließ, dass er selbst um seinen Sieg bangen musste. Es wurde immer deutlicher, dass ich langsam aber sicher die Oberhand gewann und ihn trotz meiner schlechteren Verfassung immer öfter zu Boden schickte.
Dann hatte ich ihn im Schwitzkasten, und es wäre ein Leichtes gewesen, mit einer kurzen festen Drehung sein Genick zu brechen, aber ich konnte es nicht, irgendetwas in mir wehrte sich dagegen, irgendetwas, was sich kalt um meinen Magen legte und dort eine plötzliche Übelkeit verursachte.

„Töte ihn endlich“
rief die Stimme aus dem Untergrund
„töte ihn, und du bist frei“
aber es ging nicht, ich ließ von Vergil ab und taumelte davon, mir war speiübel und ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Ich hörte Vergil hinter mir husten und röcheln, ich hatte ihn in meiner Wut fast umgebracht. Doch plötzlich stürmte er auf mich zu, ich fühlte den Luftzug auf meiner schweißnassen Haut, und wollte mich gerade zu ihm umdrehen, da spürte ich schon einen schneidenden Schmerz in meinem Rücken. Die Spitze des Schwerte bohrte sich durch meinen Körper und kam auf meiner Brust wieder heraus. Ich taumelte ein paar Meter, und verlor das Bewusstsein.
Was dann passierte kann ich mir nur zusammen reimen, denn Vergil hat nie darüber gesprochen.
Als ich aus meiner Bewusstlosigkeit erwachte, war ich alleine in meiner Zelle. Meine Brust war mit einem Verband versorgt und ich fühlte mich furchtbar, nicht nur wegen der zahlreichen Wunden, die ich von den Kämpfen davon getragen hatte, sondern wegen Vergil. Zum zweiten Mal hatte er mir gezeigt, wie wenig ihm mein Leben wert war. Es war bitter, und ich wollte ihn dafür hassen, aber stattdessen machte ich mir Gedanken, was mit ihm passiert war, und ob man ihn wirklich frei gelassen hatte.
Stundenlang war ich mit meinen Gedanken alleine, lag auf der kahlen harten Steinpritsche und starrte auf die Türe in Erwartung der nächsten Tortur, zwischendurch fiel ich immer wieder in einen leichten unruhigen Schlaf, aus dem ich vor Schmerzen und Fieberwahn hochschreckt.
Dann war es soweit, es ging in die nächste Runde, und Gas strömte wieder in die Zelle. Ich hielt den Atem an, so lange ich konnte, und hoffte, dass ich dann weniger Schädelbrummen haben würde. Tatsächlich war ich nur halb betäubt und sah aus halb geöffneten Augen, was um mich herum passierte.
Wieder wurden meine Hände auf den Rücken gefesselt und man schleifte mich die Gänge entlang. Ich weiß nicht, ob es an dem Gas und an meinen halb geöffnete Augen gelegen hat, aber was ich sehen konnte, glich eher einem Alptraum als der Wirklichkeit.


btw....danke euch beiden für die aufmunternden Worte ^2^
applaus, applaus DanteSmile
echt toll was da alles kommt. echt spannend und gut geschrieben und keine Rechtschreibfehler, jedenfalls hab ich keine gesehen. weiter so go Dante go
Wow Dante, du bist ja ein richtig kreativ!Dein Bild zur Story sieht klasse aus und die Geschichte gefällt mir echt gut!freu
Du hast einen schönen Schreibstill,ein wenig düster, aber passt ja auch zu Dante und co.!Außerdem gefällt mir Dantes Art.Wie der echte DMC Dante!Smilie_devil_126

Na, wie wäre es wenn du den 3. Devil May Cry Roman schreibst, hmm?So ne schicke Side-Story zu DMC!Ich würde sie mir kaufen!freu
Arrrgh, Dante, du bist genauso fies wie ich...wie kannst du nur einfach aufhören, wenn`s grade so spannend ist?§14 Hoffentlich fließt bald wieder Blut durch deine kreative Ader...will wissen wie`s weitergehtAngel
*ungeduldig ist*

@DWD Lady

*looool* Ja, Dante könnte ruhig mal ein paar Mangas zeichnen...wär doch auch net schlecht, oder?Tongue
Dance with Devils_Lady schrieb:Na, wie wäre es wenn du den 3. Devil May Cry Roman schreibst, hmm?So ne schicke Side-Story zu DMC!Ich würde sie mir kaufen!freu
die Idee ist garnicht schlecht, aber dafür müsste ich mir vermutlich erstmal die beiden ersten Romane durchlesen ^^"

@Manga, warum nicht gleich ein Douhjinshi, das vermarktet sich besser Tongue
naja, vor habe ich sowas eh, aber irgendwie komm ich da nie zu dmc vlt mach ich ja hier aus der Story ein Manga draus, einfach ein paar nette Bildchen dazwischen, dann ists eben mehr Text als Bild, aber wayne ^^
Mir gefällt es sehr sehr gut.
Ich finde du schreibst besser als der Ator von den DMC Romanen... aber die haben dem Arben mit der Spielstory ja auch einen Tritt in die Eier verpasst und dan auch noch Teil 3... da passt einiges nicht mehr grr
Aber ich finde es echt supi. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Part.

btw... welches Bild, in ich mal wieder blind?
Kugel, du versetehst... große Kugel kA
das Bild:
Dante schrieb:http://www.siteupload.de/p567265-sephiro...iljpg.html
ich sollte mal daran weiter machen ^^"

naja, Problem ist zur Zeit, dass die Kids mal wieder Ferien haben die nächsten zwei Wochen, da komme ich vermutlich kaum zum Schreiben, aber ich werds trotzdem versuchen Smile
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