Ich denke bez. der Aggressivität könnten wir und vielleicht auf den Begriff "Kraft" einigen. Wir sind nun einmal körperliche Wesen, die Arbeit leisten können, wir Dante schon sagte, aber aufgrund der Industrialisierung ect. bleibt eben davon immer weniger übrig. Auf das was Dante sagt, wollte ich ungefähr hinaus.
Dennoch steckt aber ja auch ein gewisser Sadismus in uns und sei es, dass der nur erscheint, wenn man mal einen Streit hat (irgendwas kleines) und den Gedanken bekommt "Aha, jetzt erkennt mein Gegenüber das und merkt es endlich mal" <--- das ist zwar ein sehr kleines, weit entrücktes Beispiel, aber ich denke, dass es bereits ein gewisser, sadistischer Ansatz ist, zumal man dann einfach auch mal die Genugtuung erlebt, im Recht zu sein ...
Dante schrieb:Tatsache ist, dass wir zuwenig körperliche Arbeit leisten, bei der Agressionen abgebaut werden könnten, also staut sie sich auf, wir können sie aber nicht kompensieren und versuchen es daher teilwesie auf diesem Weg, das heißt, in dem wir sie in unserer Fantasie ausleben.
Das ist jedenfalls meine Theorie dazu.
Weswegen wir auch Rpgs ect. spielen, schreiben, Filme gucken usw. - jeder verarbeitet auf seine Art und Weise.
Zitat:Genau das geht nämlich nicht. Hier muss unbedingt ein Dialog stattfinden. Hier muss unbedingt Aufklärungsarbeit geleistet werden und zwar nicht nur von den Leuten wie ich, die ja Spiele verkaufen. Ich kann einem Elternpaar, das bei mir im Laden steht NICHT sagen: das regelt sich irgendwann von selbst. Ich muss ihnen sagen, dass sich das nie von selbst regelt, denn nämlich genau das ist der Fall. Ich sage ihnen das auch, denn ich bin jemand, der sich der Verantwortung nicht entzieht.
Vollkommen richtig. Natürlich muss eine Diskussion stattfinden. Was ich sagen will mit "regelt sich" ist eben der Medienzulauf, den solche Spiele auch bekommen, wodruch die gerade erst "schick" werden.
Siehe auch Filme wie Saw und Hostel - das ist derzeit einfach mal wieder "in" ... ähnlich wir die Horrorfilme der Achtziger. Ich denke, dass gerade in dieser Hinsicht, da auch viel übers Mitläufertum passiert und Menschen, die charakterstärker sind auch sagen,
nein, ich brauche so etwas nicht ....
Zitat:Was mich jedoch noch mehr stört, ist, dass Du in Spielemagazinen keinerlei kritische Worte zu einem Shooter findest. Alles ist supertoll. Wie kann das sein?
Ganz klar eine Frage des Geldes, wer negativ wirbt, wird beim nächsten Spiel vom Hersteller anders behandelt ... insofern stimmt auch dein folgender Satz :
(Wobei ich hier noch anmerken möchte, dass ich mich auch über eine Spielezeitschrift freuen würde, die das ganze, ähnlich wie auf politischen Ebenen, einfach mal von der anderen Seite beleuchtet. Sprich, nicht als direkter Gegner, aber als objektiver Kritiker)
Zitat:Doch genau da musst Du Ansprechpartner suchen, denn diese Leute haben drei entscheidenden Dinge, die Dir und mir fehlen: sie haben Macht, Geld und Einfluss.
Das stimmt schon, allerdings ist es hier das selbe wie in der Politik. Alle Welt beklagt sich darüber, dass die Regierungen (Land mal aussen vor gelassen) dieses und jenes falsch machen, aber die wenigsten Menschen sind sich darüber bewußt, dass eigentlich die Wähler, oder im Falle der Spiele, die Endverbraucher, die wahre Macht haben, denn nur wer kauft unterstützt die Firmen damit.
Daher denke ich, dass der Ansatz im Grunde beim einzelnen Menschen kommen muss und eben nicht über die Hersteller, bzw. das ist wie mit Aufklärungsarbeit in der Schule ... Ja, wir lernen Sprachen und Mathe und sonstwas, aber das alleine bereitet uns nicht aufs Leben vor. Es fehlen generell in der Erziehungsphase/Entwicklungsphase grundlegende Dinge, die sich eben später erst bemerkbar machen. Wer dann nicht von Natur aus ein Denker ist, dem fällt das vielleicht erst sehr viel später mit Mitte Zwanzig, oder was auch immer auf.
Ich finde, man kann gerade bei Jugendlichen solche Unterschiede sehr stark feststellen, also wer hinterfragt und wer sich nur berieseln lässt, wobei Erstere vermutlich auch einfach nur das Glück hatten, privat eine andere Erziehung zu genießen und eben NICHT ignoriert, oder mit Desinteresse bestraft zu werden.
Zitat:Du kannst nicht bei Dir selbst anfangen etwas zu ändern, wenn Du gar nicht weißt, dass Handlungsbedarf besteht. Jeder Mensch benötigt Reflexion über sein Leben. Nur woher nehmen?
Den einzigen Weg, den ich derzeit sehe, ist der Dialog in der Schule, bzw. das Lehrsystem, das sich ändern muss. Denn alle anderen Dinge funktionieren nicht, oder kommen zu spät, weil entweder die Eltern, das Umfeld sowieso nicht dahinter stehen, oder eben Dinge wie Wahlen ect. erst ab Achtzehn erlaubt sind. (nur als Beispiel, was nicht heißen soll, dass ich denke wir sollten sie auf 12 runterschrauben :P
)
Nur, selbst wenn wir in der Schule als Diskussion weitermachen, kommen wir direkt zu einem neuen Problem, zb die Diffenrenzen mit ausländischen Mitbürgern, die eben auch Agressionen erneut schüren, oder das Klima einer Schule negativ prägen, - auch hier wäre dann der Dialog auszuweiten und das erfasst dann wiederrum einen Rahmen, der den meisten Menschen einfach schlichtweg zu groß ist ....
Und genau das meine ich mit Trennung der Themen ... denn je weiter man denkt, desto mehr Dinge kommen ja automatisch dazu, weshalb der Großteil der Menschheit es eben irgendwann wieder sein lässt, zumal es wirklich schwer und umfangreich wird.
Dante schrieb:eben, und es gibt nunmal nicht wirklich was Neues auf dem Markt, so geht es mir jedenfalls, es gibt kaum noch ein Spiel, was mich wirklich reizen würde, auch zu spielen. Wenns mal ein gutes Game gibt, dann kommen davon lauter Fortsetzungen auf den Markt, und der Rest ist eh Müll, bzw der aufgewärmte alte Kram in neuer Verpackung (Grafik).
Kann ich mich auch nur anschließen. Der große Boom aus den Jahren '97 bis 2000 hat sich bei mir auch vollkommen gelegt, zumal gerade bei mir eben die Phantasie vorherrscht : ich will gar nicht die beste Grafik haben, den Super-realismus ..., denn ich liebe meine eigenen Vorstellungen ... ich hatte an einem Final Fantasy VII oder IX mehr Spaß, als an einem Zwölfer, denn die Charaktere waren so, wie ich sie haben wollte und nicht, wie sie mir jemand vorschreibt.
Ich weiß nicht wieviele Menschen das auch so empfinden, oder ob es unbewusst eine Rolle spielt, aber vorstellen, dass es auch ein Grund für die "Spielemüdigkeit" ist, kann ich mir schon vorstellen.
Zitat:ich würde es nicht unbedingt als Gleichgültigkeit bezeichnen, sondern eher als Unwissen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Eltern mit der Thematik hoffnungslos überfordert sind, wenn sie selber nicht spielen, und da geben ich dir absolut recht, die Aufklärung der Eltern ist in dem Bereich völlig unzureichend.
Frage ist aber auch, inwieweit die Eltern überhaupt Interesse daran haben. Man nehme nur die klassischen Acht-Uhr-Nachrichten. Wieviele Menschen sitzen zu dieser Zeit beim Abendbrot vor dem Fernsehen, während Bilder von Krieg und Tod über den Bildschirm geistern - es ist normal ... erschreckend normal ... ich hab es selber in der Familie erlebt, aber nie verstehen können, wie man bei so etwas essen kann ...
Das selbe ist das Popcorn im Kino. <--- sind unsinnige, verrückte Beispiele, aber für mich fängt es bei diesen Kleinigkeiten an.
Es gibt da in Futurame eine Szene, in der der Roboter Bender zum Menschen wird ... Er kostet zum ersten mal die Genüße der Menschen, Essen, trinken, rauchen usw. und kommt irgendwann auf die Idee, dass er dies doch alles zusammen auf der Toilette machen könnte .... Alle anderen halten ihn schreiend zurück ...
Im ersten Augenblick ein Lacher ... aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt, ein sehr kritisches Bild, dass unsere Gesellschaft wiederspiegelt. Und sollte es in Bezug auf Krieg, Gewalt und Tod nicht eben so sein? Kann man das alles einfach so kombinieren, oder ist nicht genau so etwas schon ein Desinteresse am eigentlichen Leben, bzw. auch eine Verleumnung der Tatsache, dass alles eine bestimmte Zeit hat, alles eine Wichtigkeit haben sollte und nicht einfach nebenher getan werden?
Dante schrieb:letztendlich werden es sowieso wieder nur eine handvoll Leute sein, die die Normen festlegen, und wie man dort ja auch nachlesen kann, sind es sogar Leute, die überhaupt keine Ahnung von der Materie haben und sich mit ihrem Dagegensein einfach nur ins Rampenlicht stellen wollen...
Und genau das sehe ich eben nicht so!
Bzw. ich sehe, dass es als Trugbild existiert, siehe Realismus, Wahrheit, die es angeblich dann ist, die sich aber als Illusion herausstellt.
Was wir in der Gesellschaft definitiv wieder mehr brauchen ist Mund-zu-Mund Propaganda, das Gespräch untereinander generell.
Wir sehen doch hier, dass wir miteinander reden können und es ein Thema ist, obwohl wir drei alle diese Spiele nicht einmal spielen. (obgleich auch hier vielen unsere langen Texte, sprich, das lange Denken vermutlich einfach zuviel sein wird ...
)
Das muss sich ausweiten, einfach nur, damit mehr Menschen erkennen, dass sie als
Käufer eigentlich am längeren Hebel sitzen!!
Es ist, meiner Meinung nach, ohnehin die einzige Chance etwas zu verändern, eben weil wir niemals das große Geld, oder den Einfluss haben, um es groß publik zu machen.
Zitat:Um es kurz zu machen: in Soldier of Fortune 3: Pay Back kann ein Spieler einem Gegner 40 verschiedene Körperteile abtrennen. Der Gegner winselt und schreit vor Schmerzen, bis Du ihm einen Kopfschuss verpasst.
DAS meine ich mit brutal.
Ich hab mir den Trailer angesehen und er ist deftig, wobei ich das hauptsächlich wirklich auf die realistische Grafik schiebe. Bei einem Mortal Combat hat sich früher ja auch niemand beschwert ...
Allerdings ist er so klein, dass man wenig erkennt, sondern eher den Rest selber zusammensetz.
Ich kann aber auch beim besten Willen nicht begreifen, wie man Spaß an so etwas haben kann, oder was einen dazu streibt, solche Spiele zu spielen. Ich würde wirklich gerne dazu mal die Meinung solcher Zocker hören ... was ihre Impulse dafür sind .... Leider kenne ich keinen ...
Ich kann von mir aus nur berichten, dass ich hin und wieder, sagen wir so um ca. einmal im Jahr eine Phase bekomme, in der ich wirklich krasse Sachen brauche.
Das resultiert bei mir, ufz, gute Frage, aus einem Drang mir die Welt so an zu sehen, wie sie ist ... schwer zu beschreiben.
Allerdings beschäftige ich mich dann eben mit dem wahren Gesicht der Welt, also sprich Filme, die einen realen Hintergrund haben, oder Themen aufgreifen, die nicht der Phantasie entspringen. Es kann sich dann auch um Krieg oder sonstwas handeln und jeder, der mal durch Zufall über Kriegsverletzungen gestolpert ist, oder ähnliches, wird mir das bestätigen, - kein Vergleich zu einem Spiel, wo man sich immer noch mit "Phantasie" rausreden kann.
Versteht mich nicht falsch, ich mache das nicht, weil ich Spaß daran empfinde, im Gegenteil, meinst bin ich die Tage danach doch recht mitgenommen von dererlei Dingen ... aber ich will einfach nicht vergessen, dass die Welt anders aussehen kann, ich will nicht in einer Scheinwelt leben.
Normalerweise bin ich eigentlich kein Mensch der brutale Dinge mag, im Gegenteil, als stilistischer Kniff in einer Geschichte, ok, als Phantasie, ok, aber in einer Art, dass es echt wirkt : nein. Ich schaue auch tendenziell keine solchen Filme wie Saw, oder Co. ... liegt bei mir hauptsächlich am Desinteresse an derartigen Vorstellungen, wie gesagt, aber ich brauche dann eben von Zeit zu Zeit den Gegenpart, dass ich mir sage : ich will die Welt so sehen, wie sie ist : und sie ist brutal. Ich denke es ist die Entfremdung, die da mit eine Rolle spielt. Unterhalten wir uns zb mal mit unseren Großeltern, die fast alle einen sehr schweren Krieg erlebt haben ... solche Menschen, die erlebt haben, was es heißt, wenn Mensch zur Bestie wird, brauchen weder solche Filme, noch Spiele (den Altersunterschied und die Tatsache, dass es Games damals nicht gab, einmal aussen vor gelassen).
Aber ich bezeichne mich auch als Kraft-Mensch. Wenn ich diese Energie nicht genügend umsetze, dann kann es vorkommen, dass ich in Stress-Situationen mit der Faust gegen die Wand schlage ... <-- das ist dann meine Art zu kompensieren, unter anderem, als ein Beispiel mal.
Aber zurück zum Thema :
Was mir fehlt, sind Anstösse wie, dass eben die amerikanische Armee solche Games mit ins Leben gerufen hat.
Das wäre für mich realistischer, wenn Diskussion so etwas mit einschließen und damit aufzeigen, dass es eigentlich auf Gewalt abzielt!
Es war im Grunde nie Unterhaltung, nur irgendwelche Entwickler/Hersteller lassen uns denken, dass es so wäre.
Das ist fehlende Aufklärung und ein falsches Bild und so etwas müsste im Ansatz bereits in der Schule gelehrt werden. Es ist das selbe, wie mit dem Kind, dass auf die heiße herdplatte greift. Ich denke, ein bisschen Schock kann da nicht schaden, nur der Rahmen (zb Schule) sollte stimmen und die jungen Menschen dann eben nicht mit sochen Themen alleine lassen.
Ich meine, irgendwann kommen die meisten Menschen doch eh an so etwas, also warum nicht direkt ehrlich sein.
Der nächste Ansatz, der für mich wichtig wäre, ist der, dass uns wirklich einfach körperliche Betätigung fehlt. Sprich, ich würde mir wünschen, dass Sport wichtiger wird. Und zwar in einem Rahmen, dass auch jeder Mensch die Chance hat ihn wahrzunehmen, billiger, allgemeinnütziger usw.
Wer sich viel betätigt hat automatisch mehr Endorphine in sich und weniger Adrenalin, zumal die natürliche Dosis von Letzerem dann bereits beim Sport ausgelebt wurde ... klingt vielleicht auch verrückt, aber ich denke, dass da schon ein Zusammenhang besteht.
Zitat:Eigentlich wollte ich euch davon gar nicht erzählen, aber ich glaube, ihr seid alle so nett, ihr kommt gar nicht auf die Idee, dass es so ein schreckliches Videospiel tatsächlich gibt, was in vielen Ländern der Welt normal im Regal steht.
Im Gegenteil : viele Menschen nehmen darüber gar nicht wahr, dass es immer noch unglaublich viel Krieg und richtige Gewalt in der Welt gibt und das in vielen Ländern. Stichwort : Kindersoldaten usw.
Berieselung, Ablenkung und anderes halten uns schön ruhig, füttern unseren Kopf mit anderen Dingen, halten die Welt im Stillstand und ermöglichen so den wirklich Mächtigen noch mehr Zugriff - das Volk schweigt ja, es hat ja andere Themen ...
Aber ich weiß, worauf du hinaus willst. ^2^
Wie gesagt, eine andere Art von Spielezeitschrift, mehr Angebote für junge Menschen (und vor allem kostenfreie, um sowohl dem Klassenunterschied von vornherein Einhalt zu gebieten und die Auswahl zu erhöhen, - nicht jeder mag den selben Sport ... ) und mehr ehrliche Aufklärung in der Schule, bzw eine wirklich neu überdachtes Schulprinzip, sowie mehr Mund zu Mund Propaganda.
Mehr sehe ich derzeit leider auch nicht, zumal, wie gesagt, es hängt vom Einzelnen ab, denn
wir hier, werden niemals die Spielehersteller von einer anderen Meinung überzeugen können, solange es denen um Geld geht, bzw. wir ihnen das Geld durch Kauf zukommen lassen.
Wir müssen ihnen den Hahn abdrehen, vorher werden sie nicht zuhören !!
Und solche Dinge, würde ich an deiner Stelle, im Kontakt mir Kunden (sofern das möglich ist) auch ansprechen/erwähnen, denn es mach IMO wenig Sinn nur über die Games zu reden, wenn die Probleme sich ausweiten und das Kind am folgenden Tag wieder gefrustet aus der Schule kommt.
Aber ich kann mir auch gut vorstellen, wie schwer es ist, so etwas gut umzusetzen ...
/Roman Ende XD