Dantes Inferno - Das deutsche Devil May Cry Forum

Normale Version: Film : Eine unbequeme Wahrheit
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Da ich das Thema für extrem wichtig halte, ziehe ich die Diskussion aus dem Drachenreif auch mal hier herüber, bzw. meinen letzten Post dazu.


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So, ich musste den Film natürlich gucken und versuche hier mal eine objektive Beschreibung zu liefern.


    Daten :


  • Deutscher Titel: Eine unbequeme Wahrheit
  • Originaltitel: An Inconvenient Truth
  • Produktionsland: USA
  • Erscheinungsjahr: 2006
  • Länge : 94 Minuten
  • Originalsprache: Englisch
  • Altersfreigabe: keine Altersbeschränkung
  • Regie: Davis Guggenheim
  • Produktion: Laurie David, Lawrence Bender
  • Musik: Michael Brook



Der Film handelt maßgeblich von den Dia-Abenden/Präsentation, die Al Gore in den vergangenen Jahren, rund um den Erdball, gehalten hat.
In der anderthalbstündigen Dokumantation, wechselt die Darstellung zwischen jenen Diashows, persöhnlichen Erlebnissen aus Gores Leben und eindrucksvollen und erschreckenden Bildern. Das ganze wird abgerundet mit einer Prise Humor, die die Stimmung bei diesem zum Teil erschütternden Thema, ein wenig auflockern, immer aber auch im Kontext zu ihm stehen.
Von alten Fakten bis zu neuen Erkenntnissen hat der Film alles zu bieten und kann zudem mit einer sehr guten Verständlichkeit aufwarten.
Al Gore schafft es, auch Unwissenden, oder Kindern seine Botschaft nahezulegen, indem er zumeist einfache Worte wählt, die sich dem Zuhörer erschließen, ohne jedoch zu verniedlichen.
Das ganze wird mit erschütternden Forschungsergebnissen, Bildern, Diagrammen und anderen Beispielen unterlegt, so das zwischem dem trockenen Stoff auch immer noch Zeit bleibt, einem persönlichen Gedanken dazu nachzugehen.
Insgesamt ist der Film sehr ruhig, ohne jeddoch uninteressant oder ermüdend zu werden.
Künstlerisch und stilistisch ein sehr ausgewogenes Werk, dass ein gutes Gesamtbild vermittelt und ein realistisches Bild von unserer Welt formt.


TRAILER
Wikipedia dazu



  • Persönliche Meinung :

Ob man Al Gore nun mag, oder nicht. Ob es sich hier um einen Politiker handelt, oder man vorzieht den Menschen dahinter zu betrachten : Es gelingt ihm, meiner Meinung nach, mehr als nur gut, einem ein solches Thema ans Herz zu legen.
Einige Etappen seines Lebens werden zwischendurch mit Rückblicken unterlegt, die erkennen lassen, wieso ihm dieses Thema am Herzen lag, zu welchem Zeitpunkt eventuell stärker und wann nicht.
Hinzu kommen natürlich die politischen Einflüsse, wie die verlorenen Wahlen im Jahr 2000 und in diesem Zusammenhang sind die kommenden natürlich nicht zu vergessen. Allerdings erschließt sich dem Zuschauer über die Dauer des Films auch, dass es Al Gore (und ich muss gestehen, dass ich nicht viel über ihn wusste) tatsächlich ein globales Interesse daran hat, den Klimawandel aufzuhalten.
Selbst Beispiele aus Futurama werden gezeigt, die wiederum die Ironie wiederspiegeln und auch die vielen trockenen Informationen auflockern, was ja gerade bei so etwas sehr wichtig ist. Sprich : wenn man nur mit Daten und Fakten um sich haut, dann verlieren die meisten Menschen das Interesse und dies wird in diesem Film sehr gut verhindert.
Zwar muss man auch sagen, dass es in seiner Art ein "amerikanischer Film" ist, was ich aber nicht politisch meine, sondern in der Hinsicht, auch ein bisschen auf die Tränendrüse zu drücken. Beispielsweise wird auch von Eisbären gesprochen, die man ertrunken (!) aufgefunden hat, da sie, aufgrund des immer weniger werdenden Eises am Nordpol, Strecken zurücklegen mussten, denen sie nicht gewachsen waren.
Man darf aber nicht vergessen, dass es natürlich auch gerade darum geht, die Menschen in den USA damit zu bewegen, damit die letzte verbleibende Großmacht sich eben ihrer Rolle als gutes Vorbild bewusst wird. In diesem Aspekt würde ich den Film als absolut gelungen bezeichnen.
Sehr angenehm zu erleben ist das einheitliche Erdbild, welches Fore zeichnet und das unseren Planeten als etwas Lebendiges darstellt, dass es zu schützen gilt. Der Film ist also bei weitem keine Schwarzmalerrei, sondern ein Ruf nach Einsicht und Veränderung. Er zeigt viele Dinge auf, die der einzelne Mensch ändern oder verbessern kann, bietet Daten und neue Forschungsergebnisse, welche den meisten Menschen zwar ein Begriff sind, die aber selten so klar und eindeutig erklärt wurden.
Zwar zeigt er auch viele Beispiele aus Al Gores politischem Weg, was aber eher als Mittel zum Zweck zu betrachten ist.


Abschließend möchte ich die anderthalb Stunden am liebsten als "unterhaltsam" beschreiben, obgleich dieses Wort hier sehr unpassend klingt.
Aber genau das trifft es, sofern man sich seiner Zukunft, oder der seiner Kinder noch nicht ganz verschlossen hat. Er ist ruhig und schafft es einen in gewissem Maße zurück in die eigene Mitte zu führen, ohne dabei anstrengend oder langweilig zu werden.

Ein großartiger Beitrag und definitiv eine Erfahrung, von der es mehr geben sollte und vor allem mehr in dieser Form und weniger als Spielfilm mit Effekthascherrei.




  • Fazit :
ehrlich, schockierend, beeindruckend, glaubwürdig und wichtig !


  • Aya-Points : 10/10