Dantes Inferno - Das deutsche Devil May Cry Forum

Normale Version: Deine besten Spiele aller Zeiten!
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Es gibt viele gute und auch viele schlechte Spiele, Spiele wo krampfhaft gekaempft wird, Spiele wo klaegliches Versagen Einzug haellt, Spiele, die sehr schnell aufgegeben werden, Spiele mit einem nicht weiterkommenden Patt des Unentschiedens, Spiele in veraergerter Mimik geklotzt und Spiele mit gleichgueltiger Teilnahme absolviert und wahrscheinlich noch viele andere Arten der Varianten, die ich noch nicht aufgezaehlt habe, doch jetzt und hier geht es um die Spiele, die du als deine Spiele des Lebens bezeichnen kannst, Spiele, die dir so heftig in Erinnerung verbleiben, dass du immer mit Freude und Spass an sie zurueck denkst und vielleicht auch manchmal mit etwas Wehmut, weil die glorreichen Zeiten du vorbei glaubst, obwohl sie das nicht muessen, denn es kann durchaus immer nochmal eintreffen, vielleicht nicht bei deinem aktuellen Spiel sondern bei einem Spiel, dass du jetzt noch nicht im Sinn hast und erst in einiger Zukunft in dein Leben tritt. Also, welche Spiele waren deine besten Spiele aller Zeiten, Spiele, wo du super drauf warst, wo du geglaenzt hast, dir alleine deine Meisterschaft bewiesen ohne auf andere angeberisch herab zu sehen sondern in inniger Freude dich so wohl gefuehlt hast, dass du die ganze Welt umarmen koenntest, weil du etwas dir Vorgenommenes erzielt hast, was am Anfang nur neugierige intreressierte Teilnahme war. - Ich fang dann mal an.

Freude und Spass - Mein erstes PC Spiel

1993 kam ich von den ersten Pflegeeltern zu einer Pfarrersfamilie, die fuer 3 Wochen meine zweiten Pflegeeltern sein sollten. Sie hatten einen Sohn, der Computer hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt, ich war 16 Jahre alt, kannte ich nur einen Atari mit Joystick, den ein Klassenkamerad hatte und vergeblich versuchte, mir den Joystick beizubringen. Ich lernte ja sehr schnell, dass das fuer mich hoehere Gefuehlsmathematik war und somit ich fuer solche Spiele ungeeignet. Ich konnte also bei den Pfarrers noch mit keiner Erfahrung aufwarten und im Hinblick auf mein Joystick Desaster kam das mulmige Gefuehl sehr schnell in mir hoch als ich von dem Sohn gefragt wurde, ob ich nicht auch mal spielen moechte. Und wie ich mich nicht traute. Mit einer Schreibmaschine sollte ich ein Spiel spielen koennen? Ja, da ich in einem doerflichen Verlies aufgewachsen war und nie etwas eigenwilliges durfte, war das alles fuer mich Neuland. Heute fast undenkbar, wenn ich lese, dass schon 2 jaehriger Japaner vor den PC gedrillt werden. Nach und nach verlor ich meine Scheu, fasste Mut und liess mir saemtliche Tastaturbelegungen erklaeren, die ich machen koenne. Ich entschied mich fuer die Pfeiltasten. Damals wusste ich noch nicht, aus welchem Grunde mein linkes Handgefuehl nicht funktionierte, sonst haette ich wohl WASD gewaehlt. Jedenfalls machte das erste Autorennen, so eine Art Formel 1 doch ziemlichen Spass, obwohl ich noch nichts zustande brachte, denn Unfaelle und so fuehrten oft zu Niederlagen, die nicht gewollt waren. Ich war immer ein guter Verlierer, wenn es ums Spielen ging, doch eines kann ich auch heute noch nicht ausstehen, wenn ich etwas nicht schaffe, das ich erlernen will, wie die Sache mit dem Joystick. Entweder geh ich der Sache aus dem Weg oder aergere mich bis zur Weissglut. Am Ende der 3 Wochen angekommen, hatte ich ein seltsames Gefuehl im Magen. Ich fragte den Pfarrer, ob ich denn nicht, da es ja die letzte Nacht sei, sie am PC verbringen duerfte, ich wolle gerne einmal ganz ungestoert dieses Spiel spielen. Und zum ersten Mal in meinem bis dahin gefuehrten Leben, bekam ich keine Ablehnung, zum ersten Mal durfte ich etwas, das ich erfragt hatte, kein Niederschmettern, kein fadenscheiniges, es ist schon spaet, du wirst morgen ziemlich muede sein, es ist besser, wenn du lieber schlafen gehst, und was sonst noch fuer einen Unsinn, ich durfte, das allein brach schon das innere Feuer zum Lodern, meine Freude zu entfachen, meinen Spasstrieb zum ergluehen. Und ich setzte mich hin, bis in den fruehen morgen hinein gegen 8 Uhr. Ich war so selig in dieser Spielzeit, dass mir alles gelang, was ich wollte. In den 3 Wochen meines Uebens hatte ich nicht allzu viel zu Wege gebrachte, eigentlich nur gelernt, wie das Spiel in den 10 Rennstrecken funktionierte, doch jetzt in dieser Nacht besetzte ich jede Strecke mit der maximal erreichenden hoechsten Punktzahl. Und in diesem Spiel war es noch so, wer zuerst kommt, malt zuerst. Ueberall Platz 1. Noch nie zuvor hatte ich mich bei einem Spiel so wohl gefuehlt. Mir ging es gar nicht ums Gewinnen, das war mir alles schnuppe, nein, ich wollte etwas erreichen, ein gestecktes Ziel, und hatte es geschafft. Ich war angekommen. In 3 Wochen etwas gelernt, dass ich zuvor nicht gekannt hatte und dann ausgereizt bis zum Maximum. Es zeigte mir etwas, dass ich dann etwas drauf habe, wenn man mich laesst und mich nicht mit irgendwelchen Regeln ausbremst, wie ich es bisdahin gewohnt war.

Trauer und Wehmut

Der gleiche Tag. Ich sehe Opa zum letzten Mal. Im Link in der Vorstellung ist der Umstand nachzulesen. Nichts war mehr von dem Gefuehl uebrig als ich bei Opa im Krankenhaus ankam. Als dann Oma mich draengte, doch endlich heim zu fahren, da ich ja noch umziehen muesste, war alles weg, zusaetzlich brach in mir ein anderes Gefuehl, das lange gebrochen blieb und 8 Jahre anhielt, bevor es wieder verheilte. Himmel und Hoelle an einem und dem selben Tag. Eine Achterbahn von Gefuehlen und auch Gefuehlslosigkeit. Als ich dann schweren Herzens mich auf den Rueckweg machte, da ich laut Oma ja unbedingt den Bus erwischen muesse, kehrte das Gefuehl nicht wieder. Auch als ich wieder im Hause des Pfarrers angekommen war, stellte sich die Erinnerung an das Gefuehl vom Morgen nicht wieder ein. Ich fragte nur wie beilaeufig nach, ob die Jungs schon gesehen haette, was ich angestellt hatte. Ja, meinte der Pfarrer, sie haetten wie besessen davor gesessen und alles versucht, noch was zu machen. Dann standen sie auf und haben gesagt, sie werden das Spiel mal eben verkaufen oder gegen ein anderes austauschen. Wieder brach etwas in mir. Was hatte ich nur getan? Es dauerte sehr lange, bis ich mich mal wieder so richtig freuen konnte, was ein Spiel betraf.

Es gibt noch einige begeben heiten solcher Spiele, auch noch etwas aus frueherer Zeit, doch jetzt moechte ich erst mal lesen, ob wann und welche Spiele es bei dir so gab oder sind bei dir alle Spiele gleich? Bloss gewinnen oder verlieren?devil
Meine Geschichte ist bei weitem nicht so bewegend und unter die Haut gehend, wie deine.
Sie führt in die Zeit des Beginns der Personalcomputer, wie ich schon an andere Stelle angemerkt habe, erster Pc ein Apple 2 E.
Im Apple II kam eine 8-Bit 6502-CPU mit 1,020 MHz Taktfrequenz zum Einsatz.
In der Grundausstattung verfügte er über 4 kB RAM, erweiterbar bis 64 kB, der in den späteren Modellen auf bis zu 16 MB ausbaubar war.
Die dazugehörigen 5¼-Zoll-Disketten waren aus Papier und Karton und einer Kapazität von 80–90 kB.
Nun das Interessante daran war, dass es eben auch Spiele gab, die ersten dieser Art, wie Space Invader, Applepanik, Snakebite oder Cannonball.
Man saß vor dem Monitor und konnte allein spielen und sich beweisen.
Ein direktes Gegenüber gab es nicht, nur wer schafft mehr Levels.
Meinen Söhnen, damals 10 und 12 Jahre alt, und auch meinem Mann und mir machte dies ungeheuren Spass.
Natürlich spielte zwischen uns schon der Gewinnfaktor eine Rolle, vor allem bei meinem Mann, der oft die ganze Nacht durchmachte nur um seine Söhne zu besiegen.
Unbescheiden wie ich bin, lach
war ich auch nicht so schlecht.
Kassandra schrieb:Meine Geschichte ist bei weitem nicht so bewegend und unter die Haut gehend, wie deine.

Das denke ich allerdings doch! Dieses Thema ist ja nicht nur auf PC Spiele besinnt. Ich hab in meinem Beispiel halt das staerkste aus der Erinnerung genommen, was halt ein PC Spiel war. Bin mir sicher in deinem Erinnerungsportal befindet sich auch ein Spiel mit Feuer im Blut.
Feuer im Blut kann ich nicht aufwarten, aber Spielbrett in der Glut. Sm_16
Noch vor der Zeit der Pc - Spiele und meine Söhne noch kleiner waren, spielten wir am Abend gerne Brettspiele, alle möglichen,
was so als Bekannteste geläufig sind.
Mein Mann spielte mit Vorliebe "Mensch ärgere dich nicht" und freute sich diebisch wenn er gewann.
Nur ist er ein Mensch, der Niederlagen sehr schwer verkraftet und als ich mal eine Glückssträhne hatte und haushoch gewann,
sprang er plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf, packte das Brett und schwupps, landete es im Kohlenöfchen.
Ich saß erst da wie erstarrt, denn darauf war ich ganz und gar nicht gefaßt.
Doch dann konnte ich mich vor Lachen nicht halten, ich lachte ihn wegen seines übertriebenen Ehrgeizes schamlos aus
und noch heute, wenn die Sprache darauf kommt, schaut er wegen seiner Unbeherrschtheit beschämt zu Boden.