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Normale Version: Alpha Protokoll - Ein Spionage RPG
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[FON‌T="Comic Sans MS"]Titel Alpha Protocoll
Entwickler Obisian Entertainment
Publisher SEGA
Release 28. Mai 2010

Wie viele Jahre nun haben wir NextGen? 4 Jahre. Was wurde uns das Blaue vom Himmel versprochen.

Wenn ich mich in der Spiellandschaft umschaue, dann hat sich hauptsächlich grafisch alles verbessert. Aber sonst und vor allem storytechnisch kann man den Spielentwicklern getrost ein Armutszeugnis ausstellen. Soll heißen: hauptsächlich gibt es Shooter wie Sand am Meer, die auf eine Story weitestgehend verzichten können.

Ja, es gibt Ausnahmen, ich will ja nicht böse sein. Lost Odyssee etwa oder Heavy Rain. Und natürlich sind auch Mass Effekt und Dragon Age von BioWare etwas besonderes. Der Zuarbeiter von BioWare, nämlich Obsidian Entertainment, ist aus dem Schatten des großen Bruders getreten und präsentiert uns ebenfalls ein RPG der anderen Art, ohne Puddingmonster und ohne giftspuckende Monsterpflanzen.

Es ist das Spionage RPG Alpha Protocoll. Jörg Luibl von 4players, einer der besten Spielerezensenten und Kritiker der Szene überhaupt, hat sich die Mühe gemacht und dieses Spiel ausgiebig getestet.

Ich gehöre zu der Spezies Mensch, der die Zeitung von hinten nach vorne liest und die Rezensionen vom Fazit zu lesen beginnt. Und was ihr da zu lesen bekommt an Negativeindrücken, schreckt eigentlich ab. Jörg listet die folgenden Schwachstellen auf:

Minuspunkte
schwache Kulisse
erzählerisch langweiliger Einstieg
technische Probleme
Sprung und Kletterei nur an bestimmten Stellen
Bewusstlose und Leichen verschwinden plötzlich
eher nervige als fordernde Bosskämpfe
einige böse KI- Aussetzer
plumpe Beat'em Up- Nahkämpfe
Türen nicht verschließbar
keine deutsche Sprachausgabe

Sonstiges
unspektakuläre Musikuntermalung
sichtbare Deckung nicht immer erreichbar
zu viele Waffen- , keine Kommunikationsfähigkeiten
Lichtquellen nicht zerstörbar
Tearing und Kantenbildung
einige Grafikfehler (Figur schwebt)
Untertitel manchmal zu schnell
magere Figurerstellung

Boah - wo bist Du NextGen? Ich kann es kaum fassen und denke, Jörg muss sich doch was dabei gedacht haben, wenn er so ausgiebig drüber schreibt, also fange ich an, zu lesen und stelle fest: dieses Spiel hat einiges zu bieten. Viel mehr noch als Mass Effekt, steuert ihr die Handlung über die Dialoge, über Aktion und Reaktion selbst. Reagiert ihr aggressiv, bekommt ihr Minuspunkte beim Gesprächspartner, aber eventuell auch einen Permanenten Schadensbonus bei euren Attributen. Anders ist auch, dass man die Entscheidung wie man antworten will, unter Zeitdruck fällt. Lässt man sich zu lange Zeit, antwortet das System automatisch.

Jörg schreibt außerdem: Zitat
Zitat:Ich habe freie Wahl, wie ich meine Rolle in Dialogen interpretieren und zu wem ich Beziehungen aufbauen will, sondern spüre je nach Antwort und Verhalten kleine bis große Konsequenzen. Es gibt auch einen Rüffel, wenn man sich nicht an Absprachen hält, oder Feedback, wenn man in unpassender Kleidung irgendwo erscheint.
Wie Jörg weiter ausführt, ist nicht entscheidend, wie der Agent reagiert, nämlich gut oder böse, sondern, die sich eine Entscheidung auf den Kontrahenten auswirkt. Zitat:
Zitat:Obsidian geht mit dieser Art der Kommunikation über das hinaus, was BioWare bisher angeboten hat und bereichert das Rollenspielgenre.

Klassisch ist im Spiel die Möglichkeit, die Klasse des Charakter zu Beginn zu bestimmen.
Zitat:Man kann als Soldat, Agent, Techniker oder Söldner mit einem Grundset aus insg. neun Fähigkeiten starten; der Techniker hat z.B. erste Punkte auf Tarnung (1), Schrotflinte (2), Sabotage (3) und Technik (2) - jede Fähigkeit lässt sich nach einem Aufstieg in bis zu fünfzehn Stufen ausbauen, wobei zwischendurch neue Talente freigeschaltet werden.
Folgende Positivmerkmale von Jörg will ich euch nicht vorenthalten:

Positive Punkte
interessantes Spionage-Rollenspiel
gute Dialoge & erzählerische Überraschungen
ausgezeichnetes Dialog- & Beziehungssystem
Entscheidungen über Leben und Tod
offene Missions- & Schauplatzwahl
Handeln hat direkte Konsequenzen
gute Stealth-Action-Elemente
komfortables Deckungssystem
Missionshinweise kaufen
freie Karriere mit vielen Fähigkeiten
sehr gute Hacking-Minispiele
viele Modifikationen, Module & Gadgets
gute Mimik in Dialogen
KI zwingt zur Bewegung
gutes Alarmsystem

Sonstiges Positives
mit Gamepad spielbar (PC)
kein Tearing, keine Kanten (PC)
kurze Ladezeiten
verschiedene Hauptquartiere
gute deutsche Untertitel
erotische Beziehungen möglich
umfangreiche Dokumentation
automatisches Speichersystem
Fähigkeitenbaum später modifizierbar
drei Schwierigkeitsgrade

Alpha Protokoll ist etwas für Leute, die Lust auf ein RPG haben, das in der Gegenwart spielt, an Mass Effekt und Splinter Cell erinnert, voller Zitate steckt und doch erfrischend spannend ist. Mich reizt es tatsächlich mehr, als Mass Effekt II, das ich noch nicht angerührt habe.

Ich bin fern davon, euch zutexten zu wollen. Lest diese flockig geschriebene Rezension selbst hier nach.
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